Mittwoch, 23. Januar 2013 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Kriegerin oder Kümmerin? Frauen in der Neonazi-Szene - Eine neue Gefahr?

Aktuelle Politik vor Ort in Hildesheim

Ohne Zweifel haben fast ausschließlich junge Männer die Führungsrollen in der rechtsextremistischen Szene inne. Gleichwohl gerät nicht erst durch die Zwickauer Terrorzelle und deren einzige Überlebende Beate Zschäpe auch die Rolle von Frauen zunehmend ins Blickfeld. Fast ein Viertel der NPD-Mitglieder ist weiblich. Der Anteil der von Frauen begangenen extrem rechten Straf- und Gewalttaten liegt mittlerweile bei bis zu zehn Prozent. Sie mischen zunehmend politisch mit. Einerseits dienen sie sich in Jugend- einrichtungen, Elternbeiräten und als Übungsleiterinnen sozial und kulturell an. Andererseits agieren sie auch selbst rassistisch, brutal, extrem und rücksichtslos.
Im vergangenen Jahr erschien das Buch »Mädelsache!« in dem die Journalistin Andrea Röpke einen Einblick in das Innenleben der Frauenszene bei den Rechten gibt - sie kandidieren für Posten und Mandate, organisieren Demos und kümmern sich um die Erziehung des Nachwuchses. Obwohl in der Neonazi-Szene Feminismus und Frauenemanzipation nach wie vor verpönt sind, wandeln sich Aufgabenteilung, Strukturen und auch das Bild in der Öffentlichkeit. Verändern sich Macht- und Rollenverhältnisse, welche Anzieh-ungskraft übt der Rechtsextremismus auf Frauen aus, drohen neue Gefahren durch weibliche Neonazis? Über diese und andere Fragen diskutiert die Grünen-Bundestagsabgeordnete Brigitte Pothmer mit der Autorin Andrea Röpke und Giovanni Pollice, Vorsitzender des Vereins »Mach‘ meinen Kumpel nicht an«.