Kunst und Erinnerung

Auseinandersetzungen um die Vergangenheit und historische Erinnerung sind konstituierend für die politische Kultur jeder Gesellschaft. Politische Identität(en) entstehen im kontinuierlichen Erzählen und Bewerten der Geschichte. Differenziertes und reflektiertes Erzählen schärft unsere politischen und moralischen Maßstäbe für die Gegenwart.
Künstlerinnen und Künstler entwickeln ihre individuelle Sicht auf Geschichte, Erinnerungen und Erinnerungskulturen und bieten Reibungsflächen und Identifikationsmöglichkeiten in diesen Debatten.
Kunst, als eigenständig Geschaffenes, als originär autonome Entäußerung steht immer auch im Spannungsfeld der jeweils eigenen Kultur, der nationalen, regionalen und lokalen,kulturellen, politischen und sozialen Gegebenheiten, Traditionen und Entwicklungsgedanken.

Wie ordnen sich zeitgenössische, künstlerische Impulse, die immer auch Veränderung und nicht Bestätigung des Bestehenden zum Gegenstand haben, in dieses Spannungsfeld ein?
Wie global, wie regional oder lokal sind die historischen Debatten?
Wie kann Kunst die Rolle eines reflekiven Korrelats einnehmen, ohne instrumentalisiert zu werden? Welchen Beitrag können Kurator_innen von Ausstellungen zeitgenössischer Kunst leisten?

Eine Kooperation mit der Ostrale´12.