Kunst und Kultur sind es uns wert

Das Urheberrecht schützt die „Kleinen“: die Schriftsteller, Komponisten und Filmemacher genauso wie die „Großen“: die Verlags- Musik- und Filmindustrie. Doch das Urheberrecht ist aus dem Jahre 1965, als es noch kein Internet gab und reformbedürftig.

„Kreative müssen gestärkt werden, auch gegenüber den Verwertern und Vermarktern ihrer Inhalte. Sie sollen durch zusätzliche Lizenzmodelle wie „Creative Commons“ selbstbestimmt über den Umgang ihrer Inhalte entscheiden. Reformen des Urhebervertragsrechts sind notwendig, um die Verhandlungsposition von UrheberInnen bei Vertragsabschlüssen zu verbessern. Wir wollen einen angemessenen finanziellen Ausgleich für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte im Internet schaffen und die Persönlichkeitsrechte von UrheberInnen bewahren. Sie sollen von Digitalisierung und Internet profitieren. Dafür wollen wir geeignete Pauschalvergütungsmodelle konkretisieren.“

So heißt es bei B90/Grüne. Doch wohin? Was ist „geistiges“ Eigentum? Es ist im Netz flüchtig wie nie. Der Begriff des geistigen Eigentums kommt aus der Aufklärung, schrieb jedem Persönlichkeitsrechte zu und war die Befreiung vom Mäzenatentum durch Monarchen oder Fürsten, weil der Künstler jetzt über „sein Werk“ verfügte und wenn er Glück hatte, auch davon leben konnte. Doch weder das alte Urheberrecht noch der Verweis auf die Aufklärung allein bieten zeitgemäße Modelle für das 21. Jahrhundert. Wir wollen uns die verschiedenen Interessen anhören, Motive erforschen und schauen, welche Projekt-, Vertriebs- und Konsummodelle fair und kreativ, kulturell und technisch zukünftsfähig sind.

Dazu wollen wir an zwei Nachmittagen zu Gesprächen einladen, die kontrovers sein sollen und Perspektiven skizzieren:

7. Juli, 16:00 - 19:00 Uhr
Das Wohl und Wehe des Urheberrechts mit Helga Trüpel (MdEP), Silke Helfrich (Publizistin und Bloggerin), David Safier (Schriftsteller) und Andreas Behm (Autor)

8. Juli, 16 bis ca. 19 Uhr
Neue Wege? Mit Carsten Werner (MdBB), Jochen Bonz (Kultur- und Medienwissenschaftler), Janosch Schobin (Soziologe) und Joost Smiers (Politikwissenschaftler)