- Montag, 14. Januar 2019 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Landwirtschaft Anders: Gentechnik - Alles neu?
Unsere Grüne Woche 2019
Es wäre die Zeit für gute Neuigkeiten! Gerade, wenn sich Anfang Januar wieder die Weltgemeinschaft der Agrarindustrie auf der Grünen Woche in Berlin trifft, wäre es die Zeit für ein klares Bekenntnis zu einer Landwirtschaft, die Klimaschutz und Naturschutz als Chance begreift und sich dadurch für eine nachhaltige Zukunft aufstellt. Es wäre an der Zeit, die Wünsche von Verbraucherinnen und Verbrauchern nach mehr Tierwohl zu akzeptieren und die Bäuerinnen und Bauern bei der Agrarwende zu unterstützen.
All das wäre möglich, denn in Europa steht die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik an. Mit knapp 60 Mrd. Euro – also 114€ pro EU Bürgerin und Bürger – wird der Sektor jährlich unterstützt. Trotzdem fließt kaum Geld in die Bereiche, die den Menschen in Europa wichtig sind: Umwelt-, Klima- und Naturschutz, die Unterstützung kleiner Betriebe.
Noch immer vertritt die Bundesregierung die Interessen der Agrarlobby. Digitalisierung und Gentechnik werden hofiert und als Heilsbringer gefeiert. Klima- und Umweltziele als Belastung abgetan.
Warum sich die Agrarpolitik seit Jahren nicht ändert und wie eine andere – eine nachhaltige und gerechte - Landwirtschaft aussehen könnte, darüber wollen wir mit Ihnen im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Landwirtschaft anders – unsere Grüne Woche“ sprechen
Montag 14.01.2019, 19.00 – 21.00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr.8, 10117 Berlin
Gentechnik – Alles neu?
Über 80 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher wollen keine Gentechnik auf ihren Tellern. Das zeigt die Naturbewusstseinsstudie 2017, die jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschatz herausgegeben wird. Die kritische Haltung der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher ist seit vielen Jahren unverändert. Dennoch hat die öffentliche Debatte um Gentechnik im letzten Jahr enorm an Bedeutung gewonnen. Neue Techniken in Verbindung mit der Digitalisierung revolutionieren die Möglichkeiten der genetischen Veränderung. Mit den neuen Techniken werden die genetischen Eingriffe einfacher, schneller und billiger, sie sind auch nicht in jedem Fall noch in der Pflanze nachweisbar. Für Gesetze, Verfahren und eine solide Risikobewertung wird es zunehmend schwierig, mit der Schnelligkeit, mit der neue Techniken entwickelt werden Schritt zu halten.
Die neue Gentechnik ist für die wenigen großen Unternehmen die heute schon den weltweiten Markt für kommerzielles Saatgut beherrschen sehr attraktiv. Neue Patente, neue Vermarktungschancen, neue Partnerschaften versprechen Gewinn.
Was heißt diese Entwicklung für all diejenigen, die die europäische Landwirtschaft frei von Gentechnik halten wollen? In welchem Rahmen und mit welchen Argumenten wird die Debatte heute geführt und vor allen Dingen, welche Strategien haben die Organisationen, die über lange Jahre erfolgreich den Kampf gegen die alte Gentechnik geführt haben?
Über diese und viele weitere Fragen wollen wir gemeinsam mit Ihnen diskutieren.
Input: Dr. Katharina Kawall, Fachstelle Gentechnik und Umwelt
Neue Verfahren, neue Strukturen
Welche neuen Techniken gibt es? Was können sie und was nicht? In welchem Rahmen findet die Debatte um neue Gentechnik statt? Wie ist die Gesetzgebung?
- Silvia Bender (BUND)
- Harald Ebner (MdB, Bündniss90/ die Grünen)
- Stig Tanzmann (Brot für die Welt)
- Heike Moldenhauer (VLOG)
Moderation: Dr. Christine Chemnitz, Heinrich-Böll-Stiftung
Sprache: Deutsch
Kontakt: dewitz@boell.de
Weitere Veranstaltungen während der Grünen Woche:
- Dienstag 15.01.2019, 19.00 – 21.00Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Ein Blick über den Tellerrand – Was die Milliarden schwere Agrarpolitik mit Klima, Umwelt und globaler Nachhaltigkeit zu tun hat -
Mittwoch 16.01.2019, 19.00 – 21.00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Der Tod in stillen Winkeln des Lebens – Lesung mit Krimiautor Oliver Bottini - Donnerstag 17.01.2019, 18.00 – 21.00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr.8, 10117 Berlin
Nach dem Hype: Und wie retten wir jetzt die Insekten?
- Freitag 18.01.2018, 15.30 – 17.30 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Agrarökologie stärken! – Für eine zukunftsgerichtete Politik und Praxis
- Samstag 19.01.2019, 12.00 Uhr
Brandenburger Tor, Berlin
DEMO – Der Agrarindustrie den Geldhahn abdrehen!
Ab 14.30 – 19.30 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Suppn’Talk
Aufwärmen, genießen, vernetzen und diskutieren nach der DEMO bei Essen, heißen Getränken und Kultur. Politische, kulturelle und unternehmerische Macherinnen und Macher berichten über praktische Veränderungen und Kampagnen, von Widerstand und nachhaltigen Innovationen in der Landwirtschaft und beim Essen. Der Politische Suppentopf – Nach der Demo ist vor der Aktion!
- Dienstag 22.01.2019, 19.00 – 21.00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Kleinbauern im Fokus der Agrarindustrie
Film und Paneldiskussion
Hinweis:
Ausstellung „Tellerrand“
Ausstellung von Ines Meier vom 14.01.2019 bis zum 19.01.2019
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Großformatige Luftaufnahmen verdeutlichen die Relevanz der EU-Agrarpolitik für jede/n von uns. Die Fotografien, die ästhetisch an abstrakte Malerei erinnern, untersuchen die Folgen industrieller Landwirtschaft von Bodenerosion und Nitratbelastung des Wassers bis hin zum Verschwinden bäuerlicher Strukturen.
Zeit: Mo-Fr, 08.00 – 20.00 Uhr / Sa, 14.30 - 19.30 Uhr
- Adresse
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Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
- Sprache
- Deutsch