Lateinamerika einmal anders: Lesung aus dem Politkrimi "Podewins Verfolgung"

Ende der achtziger Jahre begibt sich der Journalist Oliver Podewin auf eine Reise durch Lateinamerika. Seine Aufträge verschlagen ihn nach Chile, das unter der Herrschaft der Militärdiktatur General Pinochets steht, wenig später nach El Salvador, das sich in der Endphase des Bürgerkrieges befindet, und schließlich in das Kolumbien der 1990er Jahre. Podewin erlebt die Diktaturen und Konflikte in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Historische Ereignisse und Ursachen der Gewalt  werden den Leser/innen durch autobiographische Elemente näher gebracht und setzen somit ein Zeichen gegen das Vergessen.

Der Titel Podewins Verfolgung entpuppt sich im Laufe der Lektüre als doppeldeutig: Während sich Oliver Podewin zu Beginn des Romans von einem geheimnisvollen Unbekannten beschattet fühlt, ermittelt er nach einem erneuten überraschenden Zusammentreffen durch hartnäckige Recherchen dessen Identität.

Der Politthriller von Norbert Ahrens zieht nicht nur Kenner/innen Lateinamerikas – die Vieles darin wiedererkennen werden  –, sondern auch andere zeitgeschichtlich interessierte Leserinnen und Leser in seinen Bann.

Zum Autor: Norbert Ahrens war von 1977 bis 1984 Redaktionsmitglied der Lateinamerika-Nachrichten, 1988 – 1992 Kulturredakteur beim SFB und 1990 - 1991 ARD-Hörfunkkorrespondent in Mexiko. Seit 1992 ist er Redakteur bei der Deutschen Welle und war dort u.a. Leiter der spanisch sprachigen Hörfunkprogramme für Lateinamerika.