Podiumsdiskussion

Montag, 26. November 2018 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Podiumsdiskussion

Leben im Schatten der Öffentlichkeit - Obdachlosigkeit vermeiden, aber wie?

An diesem Abend wollen wir im Rahmen der Ausstellung "mitten drin draußen - Ohne Obdach in der Stadt" in die Diskussion um das Thema "Leben im öffentlichen Raum - Strategien gegen Obdachlosigkeit" starten. Mit geladenen Gästen aus Theorie und Praxis wollen wir uns dem Thema nähern und nach funktionierenden, diskriminierungsfreien Lösungsansätzen suchen.

Die Zahl der Wohnungslosen in Berlin hat sich seit 2014 um das Vierfache erhöht, die wachsende Anzahl von Menschen, die im öffentlichen Raum Berlins leben und schlafen (müssen) ist kaum zu übersehen. Nicht nur in Parks und unter den Brücken Berlins suchen diese "neuen" Wohnungslosen Unterkünfte. Zunehmend "schlafen" immer mehr Menschen direkt am Straßenrand oder in den Nischen der Häuser und Plätze, ohne geschützten Raum, ohne Heizung und ohne Zugang zu Wasser und Strom, ohne medizinische Versorgung und regelmäßiges Einkommen.

Eine wachsende Zahl von wohnungslosen Menschen kommt aus europäischen Partnerstaaten, in denen die sozialen und wirtschaftlichen Konditionen so zerworfen sind, dass sie lieber ihr Glück in den EU-Nachbarstaaten suchen. Doch auch hier ist ihr Überleben nicht gesichert. Dies gilt auch für viele hier ansässige Menschen die aus unterschiedlichen Gründen aus dem deutschen Wohnungsmarkt und Sozialsystem herausfallen sind.

Wer sind diese Menschen? Welche Geschichte haben sie, warum haben sie keine menschenwürdige, sichere Unterkunft? Wer sind ihre Unterstützer*innen? Welche Konzepte und Ansätze hat Berlin, um der wachsenden Herausforderung von Obdachlosigkeit zu begegnen?

Moderation: Matthias Coers, er lebt als Filmemacher und Fotograf in Berlin.
Der ausgebildete Soziologe versteht sich als kritischer Medienarbeiter.

Weitere Gäste:
Fatos Topaç
, MdA Bündnis 90/ Die Grünen, Sprecherin für Sozial– und Pflegepolitik, sie setzt sich seit vielen Jahren für eine bessere Pflege- und Sozialpolitik ein. Ihr Ziel ist die inklusive Stadt: bezahlbare Mieten, altersgerechte Wohnformen, ein selbstbestimmtes Leben.

Dieter Bichler, Dieter strandete 2012 am Bahnhof Zoo und lebte obdachlos in der City West. Heute arbeitet als Stadtführer bei Querstadtein e.V. und ist ehrenamtlich in der Obdachlosenhilfe tätig.

Vertreter*in der Berliner Obdachlosenhilfe e.V.


Für weitere Infos und Wünschen zur barrierefreien Teilnahme wenden Sie sich bitte an: Tanya Lazova, lazova@bildungswerk-boell.de

Die Veranstaltung wird mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.

Zum Hintergrund des Projekts:
Leben im öffentlichen Raum - Strategien gegen Obdachlosigkeit

Die Zahl der Wohnungslosen in Berlin hat sich seit 2014 um das Vierfache erhöht, die wachsende Anzahl von Menschen, die im öffentlichen Raum Berlins leben und schlafen (müssen) ist kaum zu übersehen. Nicht nur in Parks und unter den Brücken Berlins suchen diese "neuen" Wohnungslosen Unterkünfte. Zunehmend "schlafen" immer mehr Menschen direkt am Straßenrand oder in den Nischen der Häuser und Plätze, ohne geschützten Raum, ohne Heizung und ohne Zugang zu Wasser und Strom, ohne medizinische Versorgung und regelmäßiges Einkommen.

Wer sind diese Menschen, woher kommen sie, welches Geschichte haben sie, warum haben sie keine menschenwürdige, sichere Unterkunft? Wer sind ihre Unterstützer*innen?

Die Zugänge zu wirtschaftlicher und sozialer Teilhabe sind nicht für alle gleich. Die Zerwürfnisse und Widersprüche unserer (europäischer) Wirtschafts- und Sozialsysteme spiegeln sich deutlich in unseren öffentlichen Räumen. Mit Sprachlosigkeit und Bedauern nehmen wir diese Situation zu Kenntnis, fühlen uns oft hilflos und schweigen. Mit der Ausstellung "Mitten drin draußen - Ohne Obdach in der Stadt" von Matthias Coers wollen wir einen Rahmen für einen Einstieg in den Dialog zwischen Betroffenen, Unterstützer*innen, Gesellschaft und Politik gestalten.

Was läuft in unseren Wirtschafts- und Sozialsystemen falsch? Wo müssen wir Veränderungen vornehmen, um Menschen vor Ausbeutung, sozialer Ausgrenzung und Obdachlosigkeit zu schützen?
Wie können wir als Gesellschaft aktiv werden und ein funktionierendes, diskriminierungsfreies Unterstützungs- bzw. Präventionssystem für alle betroffenen Gruppen aufbauen? Welche Hindernisse und Barrieren gibt es zu überwinden? Welche Lösungsansätze hat die Politik? Was können wir persönlich beitragen?

Mit diesen und weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen der Ausstellung und ihrer Begleitveranstaltungen beschäftigen.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch