- Donnerstag, 10. Juni 2010 19.30 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Lesbische Frauen in Südafrika
Lange Zeit galt Südafrika als Staat gewordenes Fest der Vielfalt und der Toleranz. Kodifiziert wurde dies in einer der modernsten Verfassungen der Welt, von der auch Lesben, Schwule und Transgender profitierten: Südafrika wurde das erste Land weltweit, das ein Verbot der Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung in die Verfassung aufnahm.
Das reale Leben vieler Andersliebender dort gleicht allerdings eher einem Alptraum; für viele geht es ums nackte Überleben. In den letzten Jahren wurden etliche lesbische Aktivistinnen grausam ermordet, oftmals von Menschen bzw. Männern aus ihrer eigenen Community.
In ihrem Vortrag skizziert Andrea Winter anhand ausgewählter Beispiele zunächst die Lebenssituation lesbischer Frauen in Südafrika mit Ausschnitten aus eigenen Radio- und Fernsehbeiträgen sowie zwei Doku-Kurzfilmen.
Im Anschluss werden folgende Fragen beleuchtet:
Was sind die Wurzeln der Gewalt gegen lesbische Frauen, warum werden sie ausgerechnet in ihrer und von ihrer schwarzen Community ermordet? Gibt es für die Mitglieder der heteronormativen südafrikanischen Gesellschaft Aufklärung über sexuelle Minderheiten? Was tut die Regierung gegen Gewalt und Diskriminierungen von Lesben? Gibt es in Südafrika ein Netzwerk von Lesben, die für ihre Rechte einstehen können? Welche Lesben-Projekte gibt es?
In Südafrika findet im Juni/Juli 2010 die WM der männlichen Fußballteams statt. Was könnte sich am Kap der Guten Hoffnung verändern, wenn die Welt auf das Land schaut?
Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf einige andere afrikanische Staaten und die Ethnologin Claudia Körner referiert kurz über die historischen Hintergründe der heutigen Homophobie in vielen afrikanischen Ländern.
Abschließend zeigen die beiden Afrikakennerinnen einige Lichtblicke. Anhand eines kleinen weiblichen Kaleidoskops werden beeindruckende lesbische afrikanische Persönlichkeiten vorgestellt.
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)