Lesung: Wir waren wie Brüder

Er ist zehn, als in der DDR die Revolution ausbricht. Während sich viele nach Freiheit sehnen, hat er Angst:
vor den Imperialisten und Faschisten, vor denen ihn seine Lehrer*innen gewarnt haben. Vor dem, was kommt und was er nicht kennt. Wegen seiner langen Haare wird er von Neonazis verfolgt; gleichzeitig trifft er sich mit Rechten, weil er sich bei ihnen sicher fühlt. Am Beispiel einer Kindheit und Jugend in der brandenburgischen Provinz erzählt Daniel Schulz vom Leben im politischen Vakuum der Nachwendezeit.
"Wir waren wie Brüder" ist eine Heraufbeschwörung dieser Zeit - und ein nur allzu gegenwärtiger Roman über die oft banalen Ursprünge von Rassismus und rechter Gewalt: ein ebenso wichtiges wie wuchtiges Buch über die Jahre der "Wende" und ihre Spätlasten ...

Daniel Schulz, geb. 1979 in Potsdam, wuchs in einem Dorf in Brandenburg auf; Studium der Politikwissenschaften und Journalistik in Leipzig. Leitet heute das Ressort Recherche/Reportage bei der taz (Die Tageszeitung)."Wir waren wie Brüder" ist sein erster Roman.

"Ein großartiges, aufwühlendes Buch!"
Margarete Stokowsk