Online-Diskussion
- Dienstag, 08. Oktober 2024 18.30 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Lithiumabbau in Serbien, Argentinien und Chile
Im Spannungsfeld aktueller Geopolitik und lokaler Probleme
Die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien für die Elektromobilität wächst stetig. Langfristig soll so CO2 im Kampf gegen den Klimawandel eingespart werden. Längst sind auch die Schattenseiten des Lithiumabbaus, auf dem aktuell die E-mobilität fußt, bekannt: Der Abbau des begehrten Rohstoffs führt häufig zu Konflikten um Land und Wasser, auch mit indigenen Gemeinschaften. Während die Förderländer die Kosten für Umwelt und Soziales tragen, findet die Wertschöpfung bisher häufig anderswo statt.
Um Lithium läuft ein globaler Wettkampf und Regierungen in Abbauländern erhoffen sich Gewinne. Auch die EU versucht sich den begehrten Rohstoff über Abkommen zu sichern. Diese gibt es mit Ländern des sogenannten „Lithiumdreiecks“: Argentinien und Chile, wo sich etwa 70 Prozent der weltweiten Vorkommen befinden. Hinzu kommen die Abkommen mit der EU-Nachbarschaft, denn die EU hat ein großes Interesse daran Lithiumvorkommen auf dem eigenen Kontinent nutzbar zu machen. Jüngstes Beispiel ist Serbien, das auch Lithium-Vorkommen hat. Zwar vereinbarte die EU-Kommission mit der serbischen Regierung ein Memorandum of Understanding zu nachhaltigem Lithiumabbau. Die serbische Zivilgesellschaft aber hält dagegen und protestiert gegen die drohenden Umweltschäden und Grundwasserverschmutzungen. Einschüchterungen und Morddrohungen kommen als Konsequenz auch hier zu Tage. Noch im Dezember soll eine Liste von Projekten veröffentlicht werden, die die EU im Rahmen des Kritische Rohstoffgesetz als strategisch einstuft und deren Durchführung sie unterstützen möchte. Auch Lithiumprojekte aus diesen Ländern können hierunter fallen.
Im Rahmen der alternativen Rohstoffwoche vom 07. bis 14. Oktober 2024 wollen wir über folgende Fragen sprechen:
- Welche Auswirkungen hat der globale Wettstreit um Lithium auf die Abbauländer Chile, Argentinien und Serbien? Welche Möglichkeiten, wie zum Beispiel der Aufbau einer Wertschöpfung vor Ort werden umgesetzt und welche Strategien werden dafür entwickelt?
- Inwieweit unterscheiden sich die Forderungen, Reaktionen und auch Repressionen in den Ländern?
- Welche Strategie verfolgt die EU im Hinblick auf den globalen Run auf Rohstoffe und wie könnte Europa unabhängiger vom Rohstoff Lithium werden?
- Welche Rolle spielen und könnten hier die Finanzierer der Projekte spielen?
Diese und weitere Punkte diskutieren wir unter anderem mit:
- Pia Marchegiani, Fundación Ambiente y Recursos Naturales, FARN (Argentinien)
- Telye Yurisch Toledo, Fundación Terram, (Chile)
- Aleksandar Matković, (Serbien)
- Madjouline Sbai, MdEP, Les Écologistes (Frankreich)
Moderation: Johanna Sydow, Leitung Referat Internationale Umweltpolitik, Heinrich-Böll-Stiftung
In Kooperation mit Brot für die Welt.
Kontakt:
Johannes Erhard
Lateinamerika Referat
Heinrich-Böll-Stiftung
E erhard@boell.de
Zeit: MEZ - 18:30-20:00 Uhr / CLT I ART - 13:30-15 Uhr (Chile I Argentinien)
Lesetipps:
- Serbien: Offener Dialog-Versuch zu Lithium führt zu Morddrohungen
- Serbiens autoritärer Kurs: Wie der Litihium-Deal mit der EU das Land von Europa entfernt
- Lithiumabbau in Serbien: "Eine offene und produktive Debatte ist nicht möglich"
- Blendwerk: Der globale Hunger nach Rohstoffen und seine Folgen für Mensch und Umwelt
- Factsheet - Rohstoffe aus Lateinamerika
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- 13:30-15 horas (hora chilena/argentina)
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