Bootsflüchtlinge
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Montag, 08. Juni 2015 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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Mare nostrum?

Die EU-Asylpolitik und ihre Folgen

Sobald das Frühjahr beginnt, starten sie wieder, die heillos überfüllten Flüchtlingsboote auf dem Weg über das Mittelmeer nach Europa. Viele überleben die Fahrt nicht, im Stich gelassen von Schleppern und den EU-Mitgliedsstaaten. Italien ist in dieser Situation besonders gefordert: Im vergangenen Jahr sind mehr als 170.000 Flüchtlinge an den Küsten des Landes eingetroffen. Immer wieder gibt es den routinierten internationalen Aufschrei, wenn wieder Hunderte Menschen kurz vor der italienischen Küste ertrinken – geändert hat sich seither wenig. Im Gegenteil: das Seenotrettungsprogramm Mare Nostrum wurde eingestellt, die tödlichen Folgen politisch in Kauf genommen. Auch lokal wird gegen Asylsuchende Stimmung gemacht, die europäische und nationale Abschottung gilt vielen als einzige Lösung.

Gabriele del Grande, dokumentiert in seinem Blog „Fortress Europe“ das Sterben im Mittelmeer. 2014 drehte er  den Film „Io sto con la sposa“, in dem eine Gruppe Flüchtlinge, als Hochzeitsgesellschaft getarnt, versucht nach Schweden zu gelangen.

Alexa Magsaam, arbeitet  seit  mehreren  Jahren  für  borderline  europe  e.V., eine NGO, die sich vor Ort durch Recherche- und Aufklärungsarbeit für eine menschenwürdigere Asylpolitik der EU einsetzt.

Ska Keller (Impuls via Skype) ist stellvertretende Vorsitzende und migrationspolitische Sprecherin der Grünen/FEA im Europäischen Parlament.

Moderation: PD Dr. Julia Schulze Wessel (TU Dresden)

Ort: Literaturhaus Villa Augustin, Antonstr. 1, Dresden

Eine Kooperation des Italien-Zentrums der TU Dresden mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und dem Deutsch-italienischen Institut für Rechtskulturvergleich in Europa.

Am 10. Juni zeigt das Programmkino Ost in Dresden den Film " „Io sto con la sposa“ um 20 Uhr.

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