Samstag, 21. April 2012 11.30 – 13.30 Uhr In meinem Kalender speichern

McPlanet.com 2012: Lithium in Bolivien - `Gutes Leben` mit neuen Ressourcen?`

Workshop der Heinrich-Böll-Stiftung

Boliviens Politik befindet sich in einem Dilemma: Die geplante Forcierung der Rohstoffexploration mit einer nachgelagerten Verarbeitung und der Ausbau einer dafür nötigen Infrastruktur kollidieren mit dem in der Verfassung verankerten Recht auf „gutes Leben“. Einmal mehr droht in einem lateinamerikanischen Land ein Wachstum auf Kosten der Sozial-/Umweltpolitik.

Worum geht es?

Bolivien verfügt über die größten Lithiumlagerstätten weltweit und hofft von der steigenden Nachfrage nach dem seltenen Rohstoff wirtschaftlich zu profitieren. Vor allem die Nachfrage an Elektroautos mit Lithium-Ionen-Batterien dürfte in Zukunft stark ansteigen. Um an dieser Entwicklung teilzuhaben, plant die bolivianische Regierung eine eigene geschlossene Wertschöpfungskette für Lithium-Ionen-Batterien. Durch den Ausbau seiner Verkehrsverbindungen versucht die Regierung auch den Zugang seiner Rohstoffe in die Weltmärkte zu vereinfachen und plant u.a. großangelegte Straßenbauprojekte durch das Amazonasgebiet.

Bei einer Umsetzung dieser Projekte wären enorme Eingriffe in ökologisch sensible Gebiete und in soziale Strukturen unvermeidbar und stoßen deshalb bei Einheimischen auf z.T. erbitterten Widerstand. Bis heute sind diese Projekte trotz Änderungsvorschlägen seitens der Regierung äußerst umstritten.

Mit welchen regionalen Auswirkungen ist in Bolivien infolge der Projekte zu rechnen? Wird Bolivien mit Hilfe von Lithium den Weg aus seiner wirtschaftlichen Abhängigkeit schaffen?