- Donnerstag, 20. Mai 2010 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Meeting Point Messiaen und Synagoge
Gedenkstätten als Orte der Begegnung und der Kultur in Görlitz und Zgorzelec
Meeting Point Messiaen und Synagoge -
Gedenkstätten als Orte der Begegnung und der Kultur in Görlitz und Zgorzelec
Es gibt eine Reihe von Orten in Görlitz und Zgorzelec, die an die Opfer der NS-Diktatur und an Verbrechen während des Zweiten Weltkrieg erinnern, darunter die Synagoge der untergegangenen jüdischen Gemeinde von Görlitz und das Stalag VIIIa, ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager, in dem Tausende Gefangene ums Leben kamen.
In den Jahrzehnten nach 1945 hat sich Görlitz oft schwer getan, den richtigen Umgang mit diesen Stätten zu finden. Bei vielen Menschen stoßen ritualisierte Formen des historischen Gedenkens inzwischen auf Skepsis. Gedenkstätten können jedoch Orte der Besinnung sein, Räume für freies Denken, Orte der Auseinandersetzung und Verständigung. Aus der Erinnerung kann neues Handeln erwachsen.
Derzeit wird in Görlitz und Zgorzelec über neue Aufgaben für die Synagoge und das Gelände des Stalag VIIIa gesprochen.
Für die Synagoge ist eine Nutzung im Gespräch, die die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes als jüdisches Gotteshaus respektiert. Der Bau mit seiner großartigen Zentralhalle soll Raum bieten für Konzerte, Vorträge, Ausstellungen u.a. Veranstaltungen, bevorzugt in einem Zusammenhang mit jüdischer Kultur und Geschichte und mit Themen wie Toleranz und Zivilcourage. Bereits in diesem Jahr organisiert der Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. ein Programm, das Möglichkeiten einer neuen Nutzung auslotet. Auch ein Raum für jüdische Andachten und Gebete soll geschaffen werden.
Inspiration für die geplante Begegnungsstätte auf dem Gelände des Stalag VIIIa in Zgorzelec ist die Auseinandersetzung mit einem berühmten Insassen des Kriegsgefangenenlagers. Der französische Komponist Oliver Messiaen vollendete hier sein «Quartett auf das Ende der Zeit» und brachte es am 15. Januar 1941 zur Uraufführung. Seit 2008 treffen sich im MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN Jugendliche und Künstler Europas zu Kompositionswettbewerben, Lernwochen für Schulklassen aus ganz Europa, Instrumenten-Workshops, musikalischen Aufführungen und multimedialen Veranstaltungen. Der Architekturwettbewerb für die Errichtung der Begegnungsstätte wurde im Juni 2009 entschieden.
Wieviel historische Besinnung braucht die Stadt ? Welche Funktionen sollen die Gedenkstätten haben und wo liegen Grenzen ihrer Nutzung ? Wie kann ein Gedenken gestaltet werden, das in die Zukunft wirkt?
Gedenkstätten als Orte der Begegnung und der Kultur in Görlitz und Zgorzelec
Es gibt eine Reihe von Orten in Görlitz und Zgorzelec, die an die Opfer der NS-Diktatur und an Verbrechen während des Zweiten Weltkrieg erinnern, darunter die Synagoge der untergegangenen jüdischen Gemeinde von Görlitz und das Stalag VIIIa, ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager, in dem Tausende Gefangene ums Leben kamen.
In den Jahrzehnten nach 1945 hat sich Görlitz oft schwer getan, den richtigen Umgang mit diesen Stätten zu finden. Bei vielen Menschen stoßen ritualisierte Formen des historischen Gedenkens inzwischen auf Skepsis. Gedenkstätten können jedoch Orte der Besinnung sein, Räume für freies Denken, Orte der Auseinandersetzung und Verständigung. Aus der Erinnerung kann neues Handeln erwachsen.
Derzeit wird in Görlitz und Zgorzelec über neue Aufgaben für die Synagoge und das Gelände des Stalag VIIIa gesprochen.
Für die Synagoge ist eine Nutzung im Gespräch, die die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes als jüdisches Gotteshaus respektiert. Der Bau mit seiner großartigen Zentralhalle soll Raum bieten für Konzerte, Vorträge, Ausstellungen u.a. Veranstaltungen, bevorzugt in einem Zusammenhang mit jüdischer Kultur und Geschichte und mit Themen wie Toleranz und Zivilcourage. Bereits in diesem Jahr organisiert der Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. ein Programm, das Möglichkeiten einer neuen Nutzung auslotet. Auch ein Raum für jüdische Andachten und Gebete soll geschaffen werden.
Inspiration für die geplante Begegnungsstätte auf dem Gelände des Stalag VIIIa in Zgorzelec ist die Auseinandersetzung mit einem berühmten Insassen des Kriegsgefangenenlagers. Der französische Komponist Oliver Messiaen vollendete hier sein «Quartett auf das Ende der Zeit» und brachte es am 15. Januar 1941 zur Uraufführung. Seit 2008 treffen sich im MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN Jugendliche und Künstler Europas zu Kompositionswettbewerben, Lernwochen für Schulklassen aus ganz Europa, Instrumenten-Workshops, musikalischen Aufführungen und multimedialen Veranstaltungen. Der Architekturwettbewerb für die Errichtung der Begegnungsstätte wurde im Juni 2009 entschieden.
Wieviel historische Besinnung braucht die Stadt ? Welche Funktionen sollen die Gedenkstätten haben und wo liegen Grenzen ihrer Nutzung ? Wie kann ein Gedenken gestaltet werden, das in die Zukunft wirkt?