Dienstag, 12. Oktober 2010 19.00 – 22.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Mega Cities: Kairo

Kunst, Aktivismus, Gentrifizierung und Städtebau

Podiumsdiskussion und Ausstellungseröffnung

Mit:
Sarah Rifky Kuratorin, Townhouse Gallery, Kairo, Ägypten
Elke Uitentius, Künstlerin, Niederlande
Wouter Osterholt, Künstler, Niederlande
Omar Nagati, Architekt, Städteplaner, Kairo, Ägypten
Hady Kamar, Künstler, Kairo, Ägypten

Kurzbeschreibung
Im Rahmen der internationalen Dialogveranstaltungen stellt die Heinrich Böll Stiftungen neue Bewegungen und Entwicklungen aus der Region des Nahen Ostens vor und lädt in der Reihe „Mega Cities“ zur Diskussion über alternative Entwicklungsprojekte in Kairo ein. Die Veranstaltung möchte das Publikum in eine engagierte Diskussion über neue Formen des Aktivismus, Kunst und Bürgerbewegungen einbinden.  Im Mittelpunkt steht das Projekt „Modell Citizen“ das in der Townhouse Gallery von den Künstlern Elke Uitentius, Wouter Osterholt und Hady Kmar durchgeführt und ausgestellt wurde. Es funktioniert nicht nur als nuancierte Dokumentation eines Stadtviertels sondern bindet auch Fragen zur Soziologie und Städtepsychologie ein.
Ob Kunst als Motor gesellschaftlicher Transformation gelten kann, welche möglichen Folgen das künstlerische Projekt auf gesellschaftspolitische Entwicklungen hat und ob dies von anderen Initiativen aufgegriffen werden könnte werden Fragen sein, die am 12. Oktober in der Podiumsdiskussion besprochen und thematisiert werden.

Hintergrund
Über Jahre hinweg hat die Regierung den Städtebau vernachlässigt und ist der Grundversorgung für seine Bürger nicht nachgekommen. Das Ministerium für Bau hat nun beschlossen bis 2012 die städtebauliche  Entwicklung voran zutreiben. Experten jedoch befürchten, dass man statt einer Verbesserung mit einer Gentrifizierung und Vertreibung der ansässigen Bewohner rechnen muss. Private Spekulanten und Baufirmen sehen in den europäischen alten Bauten eine lohnende Fundgrube für Investitionen und kaufen Gebäudekomplexe auf.

Diskussion
Gemeinsam mit den Künstlern und Städteplanern diskutieren wir die Folgen des Künstlerprojekts für die Entwicklung des Kairoer Stadtteils Antikhana: Inwiefern hat das Projekt zu einem demokratischeren Umgang mit städtebaulichen Veränderungen geführt? Kann Kunst als Motor für soziale Transformationen fungieren? Wie stehen die Chancen, dass die Initiative von anderen Gemeinden aufgegriffen werden könnte, und welche weiteren, lokalen Ansätze gibt es noch?