- Freitag, 15. Juni 2012 16.30 – 18.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Mit Büchern gegen Gewehrkugeln
Gewalt gegen Gewerkschafter_innen in Kolumbien
Buchvorstellung und Diskussion mit kolumbianischen Gewerkschaftern zu Problemen der Menschen- und Gewerkschaftsrechte mit besonderer Berücksichtigung des Freihandelsabkommens zwischen Kolumbien und der Europäischen Union
Kolumbien ist ein gefährliches Land für Gewerkschafter_innen. In keinem anderen Land der Erde werden so viele Gewerkschafter_innen bedroht und ermordet wie in Kolumbien. Mehr als 2.700 engagierte Kolleg_innen wurden in den vergangen zwei Jahrzehnten umgebracht. Viele der Opfer waren Mitglieder der Lehrergewerkschaft FECODE, der größten Mitgliedsgewerkschaft im kolumbianischen Gewerkschaftsbund CUT.
Die Mörder kommen oft aus den staatlichen Sicherheitskräften oder paramilitärischen Organisationen. Doch auch die Guerillaorganisationen schrecken in dem seit Jahrzehnten andauernden Bürgerkrieg nicht davor zurück, unbequeme Gewerkschafter_innen umzubringen, wenn diese ihnen im Weg stehen. Fast nie wird einer der Morde aufgeklärt und die Täter und ihre Hintermänner zur Verantwortung gezogen.
Trotz der fortgesetzten Verletzungen von Menschen- und Gewerkschaftsrechten in Kolumbien hat die Europäische Union ein Freihandelsabkommen mit dem lateinamerikanischen Land vereinbart, das im Herbst diesen Jahres vom Europäischen Parlament verabschiedet werden soll. Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen in Kolumbien, in Deutschland und in Europa sprechen sich gegen ein solches Abkommen aus, solange keine grundlegenden Verbesserungen der Menschen- und Gewerkschaftsrechte in Kolumbien erkennbar werden.
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