Mittwoch, 02. Juni 2010 19.00 In meinem Kalender speichern

Mit fairem Konsum bessere Arbeitsbedingungen schaffen? — `Die Nueva Vida Fair Trade Zone tourt durch Deutschland`

Vom 2. bis 12. Juni 2010 werden Maria Elena Medina Vallejos und Sulema Mena Garay von der Frauenkooperative ` Nueva Vida Fair Trade Zone` in zehn bundesdeutschen Städten nicht nur von den schlechten Arbeitsbedingungen in den Sweatshops der Textilindustriebranche berichten, sondern auch Perspektiven jenseits der Konkurrenzwirtschaft aufzeigen. Begleitet werden die Veranstaltungen von lokalen Initiativen aus den Themengebieten der gewerkschaftlichen, der Fair-Trade-, und der Eine-Welt-Arbeit.

`Der Grundsatz, dass mit dem Kauf von Produkten aus Kooperativen Menschen hierzulande sichere Arbeitsplätze in Ländern des Südens fördern können, soll in der Veranstaltungsreihe verdeutlicht werden.`, so die Koordinatorin Beate Gonitzki. `Wir wollen den BesucherInnen der Veranstaltungen den Zusammenhang zwischen dem eigenen Konsum und den ausbeuterischen Arbeitsverhältnisses aufzeigen.` Die Reihe will die BesucherInnen für einen bewussten Konsum sensibilisieren und ein Nachdenken über die eigenen Kaufentscheidungen anstoßen.

Die Kooperative `Nueva Vida Fair Trade Zone` hat nach der Zerstörung der Sweatshops-Arbeitsstätten durch den Hurrikan Mitsch mit Hilfe einer Anschubfinanzierung von der Non-Profit-Organisation „Center for Development in Central America“ (CDCA) innerhalb weniger Jahre die Kooperative `Nueva Vida Fair Trade Zone` aufgebaut, die aktuell 36 Arbeiterinnen in Vollzeit beschäftigt. Gebäude und Maschinen sind Eigentum der Mitglieder, die sich selbst als „owner-workers“ bezeichnen.

Die Kooperative ist genossenschaftlich organisiert. Somit werden alle Entscheidungen auf dem monatlichen Plenum, bei dem jedes Mitglied der Kooperative gleichberechtigt eine Stimme hat, getroffen. Neue Genossinnen müssen nach spätestens drei Monaten verpflichtend Mitglied werden, um ein vermeintliches Arbeitnehmerinnen - Arbeitgeberinnen - Verhältnis dauerhaft zu verhindern.

Weiterhin garantiert das Kollektiv, im lokalen Kontext betrachtet, faire existenzsicherende Löhne. Zur Zeit zahlen sich die Mitglieder ein Einkommen von (umgerechnet) 140 US-Dollar aus. Der gemeinsam festgelegte betriebsinterne Mindestlohn ist im Durchschnitt 25% höher als der landesweite Mindestlohn.

Initiiert wird diese Veranstaltungsreihe von dem gemeinnützigem Verein `Netzwerk Kritische Masse` e.V. aus Hannover in Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt - Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen, dem Bildungswerk umdenken - Heinrich Böll Stiftung Hamburg, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, dem Café Libertad Kollektiv eG, dem Jugendumwelt- Netzwerk JANUN e.V., den Fair-Trade-Händlern Bekleidungssyndikat aus Hannover und Zündstoff aus Freiburg.

Des Weiteren mit der finanziellen Unterstützung von dem Evangelischen Entwicklungsdienst, Umverteilen! - Stiftung für eine, solidarische Welt, inWent (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH) und dem Katholischen Fonds - Kooperation Eine Welt.

Als Schirmfrau der Veranstaltungsreihe konnte Heidi Merk, Landesministerin a.D. gewonnen werden.

Für weitere Nachfragen steht Beate Gonitzki, telefonisch werktags von 10 bis 14 Uhr: 0511/131 87 99 oder unter rundreise@netzwerk-kritische-masse.net zur Verfügung.
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