Mittwoch, 12. Dezember 2007 19.30 – 22.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Mittwochsgesellschaft mit Dr. Manfred Fischedick: Kohlenstoff vergraben? Was CCS (nicht) zum Klimaschutz beitragen kann

Politischer Salon

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Sie galten als ausgestorben: die kulturellen und politischen Salons der letzten drei Jahrhunderte. Der klassische Salon hat seinen Ort und seine Zeit. Einmal im Monat wird die Mittwochsgesellschaft der Heinrich-Böll-Stiftung tagen. Es werden regelmäßig Gäste geladen, die uns etwas Besonderes, etwas Neues zu referieren haben. Die Trennung zwischen Podium und Publikum wird weitestgehend aufgehoben. Einmischung ist erwünscht. Moderiert werden die Salons von Joachim Gessinger und Inka Thunecke.


Unser Gast: Dr. Manfred Fischedick
Wuppertalinstitut für Klima, Umwelt, Energie

Kohlenstoff vergraben?
Was CCS zum Klimaschutz (nicht) beitragen kann

Moderation: Inka Thunecke und Joachim Gessinger

Klimaschutz liegt voll im Trend. Ob aus Verantwortung für die Menschheit oder aus Marketinggründen, wer von Klimaschutz redet, ist heute kein nörgelnder Ökofreak mehr, sondern in der in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es gehört zum guten Ton, sich um die globale Erwärmung zu sorgen und das möglichst laut, damit es auch jedeR hört. Kaum ist Klimawandel in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt, übertrumpfen sich Politik wie Wirtschaft fast täglich mit mehr oder weniger hilfreichen Klimaschutzideen.
 
Eine der beliebtesten Vorschläge, die Treibhausgasemissionen zu senken ist, das klimaschädliche Kohlendioxid, das in besonders großen Mengen bei der Energieerzeugung durch fossile Rohstoffe wie Braun- oder Steinkohle entsteht, ganz einfach unter die Erde zu pumpen. Gerade für Brandenburg erscheint diese Idee als ausgesprochen praktisch: Die Landesregierung kann ohne schlechtes Gewissen die Unverzichtbarkeit der Braunkohleverstromung verkünden, Vattenfall kann neue Kraftwerke bauen und wir können alle so viel und noch mehr Energie verbrauchen als bisher und schützen trotzdem das Weltklima. Die Technologie, die das ermöglichen soll, wird Carbon Capture and Storage, kurz CCS, genannt. Das bei der Kohleverstromung frei gesetzte CO2 soll gleich abgeschieden und in Kavernen unter der Erde dauerhaft gebunkert werden, damit es nicht weiter zur globalen Erwärmung beitragen kann.
 
Die Diskussion um die CCS-Technologie wird sehr kontrovers geführt, selbst innerhalb der Umweltbewegung gibt es hitzige Auseinandersetzungen, welchen Beitrag das Abscheiden von Kohlenstoff für den Klimaschutz haben kann. Wir wollen an diesem Abend versuchen, die Diskussion vom Kopf auf die Füße stellen. Kann diese Technologie zum Klimaschutz beitragen? Ist CCS die kurzfristige Lösung eines langfristigen Problems? Wie verlässlich ist die Technologie und unter welchen Umständen ist der Einsatz sinnvoll und finanzierbar?
 
Wir haben an diesem Abend Dr. Manfred Fischedick eingeladen. Er ist Leiter der Forschungsgruppe `Zukünftige Energie- und Mobilitätsstrukturen` am Wuppertalinstitut für Klima, Umwelt, Energie und hat sich intensiv mit den systemischen Auswirkungen der CCS-Technologie beschäftigt. Die nächste Mittwochsgesellschaft findet am 30. Januar 2008 statt. Bis dahin wünschen wir allen einen Guten Rutsch ins Neue Jahr.
 
Wir freuen uns, wenn Sie unseren politischen Salon regelmäßig besuchen. Die Diskussion über den Zustand unserer Gesellschaft, über innen- und außenpolitischeFragen, über Perspektiven ökologischer Politik bestimmt die Themen des Salons. An den Abenden der Mittwochsgesellschaft ist Einmischung erwünscht und wir hoffen auf spannende Interventionen aus dem Publikum.
Wir möchten Sie um eine Anmeldung bitten, um die Organisation zu vereinfachen.
Wir freuen uns, Sie und Euch begrüßen zu dürfen.

Veranstalter*in
Landesstiftung Brandenburg