Mittwochsgesellschaft: Ozean der Zukunft - Über Technik und Gefahr von Ölbohrungen

Die Explosion der „Deepwater Horizon“-Plattform im Golf von Mexiko hat die ungeheuren Risiken verdeutlicht, die mit der Förderung von Tiefseeöl einhergehen. Gleichzeitig hat der Unfall die enormen Wissenslücken über die Folgen von Ölunfällen in der Tiefsee, an der Meeresoberfläche und an den Küsten ans Licht gebracht. Wie wird Öl im Meer überhaupt abgebaut? Wie groß sind die angerichteten Umweltschäden und Risiken der Ölkatastrophe?

Nicht nur bei Ölkatastrophen wie diesen, auch im Alltagsbetrieb verursachen Bohrinseln erhebliche Umweltbelastungen. Wir nehmen sie in Kauf, um unseren Ölbedarf zu decken. Eine Welt ohne Öl scheint im Zeitalter des Kunststoffs unvorstellbar. Nicht nur für die Produktion von Benzin wird Erdöl benötigt, sondern ebenso für die Herstellung von Haushaltsgeräten, Plastikspielzeug, Teppichböden, Kosmetik oder Medikamenten. Können und dürfen wir uns weitere Tiefsee-Ölbohrungen überhaupt leisten? Gibt es so etwas wie eine „sichere“ Ölförderung?

Die im Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft” forschenden Wissenschaftler sind diesen Fragen nachgegangen. Lorenz Schwark ist Professor für Organische Geochemie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sein Arbeitsfeld umfasst die Erdöl-Geochemie, die Rekonstruktion von fossilen Environments, die organische Evolution und Umwelt-Kontaminationsstudien. Er spricht über Technik und Gefahren von Tiefseebohrungen und erläutert die Forschungsergebnisse der Exzellenzinitiative.