Mittwoch, 27. Oktober 2010 19.30 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern

`Mondlandung` (`Orientierung im Übergang`)

Jump Cuts - Migration im Film

In der dritten und letzten Veranstaltung unserer Reihe „Jump Cuts – Migration im Film“ geht es um das Thema „Orientierungen im Übergang“.

Melanie Pohner aus Erfurt wird zunächst eine Einführung in das Thema geben. im Anschluss wird der Film „Mondlandung“ (russisch mit deutschen Untertiteln) gezeigt. Der Spielfilm erzählt die Geschichte zweier Brüder aus der kasachischen Steppe, die mit ihrer Familie als Spätaussiedler nach Deuts...chland emigrieren und unterschiedliche Entwicklungswege nehmen. Er entstand im Auftrag des Innenministeriums Baden Württemberg, welches mit dem Filmprojekt „einen neuen Weg auf dem Gebiet der Integrationshilfe und der zielgruppenorientierten Kriminalprävention ein[…]schlagen will.“ Dabei soll „Mondlandung“ aber weder Lehrfilm noch „Polizeifilm“ sein, sondern möchte mit „in der Spielhandlung integrierten Botschaften … den pädagogischen Zugang zu den jungen Spätaussiedlern erleichtern und die Bereitschaft zum Nachdenken, Nachfragen und Diskutieren fördern.“ Mittlerweile wird der Film im Rahmen des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) bundesweit eingesetzt. Mit welchen Mitteln der Film versucht, diesem Anspruch gerecht zu werden, und in welchem Maß es ihm letztlich gelingt, wird Teil der Diskussion an diesem Abend sein.

„Jump Cuts – Migration im Film“ ist eine Veranstaltungsreihe, zu der der Fachbereich Kunst der Universität Erfurt zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen und dem Bildungswerk Weiterdenken der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen einlädt. Seit Juni fanden dabei verschiedene Filmpräsentationen mit anschließender Diskussion statt. Die Reihe beleuchtet dabei die filmische Bearbeitung von Migrationsgeschichten aus unterschiedlichen Perspektiven. Den Auftakt bildete eine Reise in eigene Heimatkonstruktionen, womit eine selbstreflexive Betrachtung am Beginn stand. Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Heimat-Orten war dann beim nächsten Termin mit einem Film über einen emigrierten senegalesischen Wissenschaftler aus der Perspektive des Protagonisten thematisiert worden. In der letzten Veranstaltung schildert der Film nun unterschiedliche Versuche des Ankommens von Spätaussiedlern in einer fremden Welt.

Mit „Jump Cuts“ möchten die Initiatoren das Gespräch über Migration und ihre mediale Repräsentation als ein für die heutige Einwanderungsgesellschaft wichtiges Thema anregen. Jeder Filmabend wird von einem Referenten thematisch eingeleitet, den gegenseitigen Austausch sollen anschließende Diskussionen mit dem Publikum und weiteren Gästen ermöglichen. Konzeption und wissenschaftliche Begleitung der Reihe liegen in den Händen von Prof. Dr. Ulrike Stutz von der Universität Erfurt.

Veranstalter*in
Landesstiftung Thüringen