- Freitag, 28. Oktober 2005 15.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Nachhaltige Stadtentwicklung: Kompakte Stadt oder `ökologisierte Suburbia`?
Zukunftswerkstadt 3
<b>Wie sieht die nachhaltige Stadt aus?
</b> Lange
galt: Die nachhaltige Stadt ist kompakt,
dicht besiedelt, durchgrünt – die „Stadt der
kurzen Wege“. Sie recycelt ihre
Brachflächen, macht Innenstadt-Wohnen
attraktiv und weist neue Gewerbegebiete
flächensparend aus. Sie entwickelt eine
stadtverträgliche Mobilität, baut den ÖPNV
aus und schränkt das Parken ein. Sie
schafft ökologische Modell-Stadtteile
und autofreie Quartiere. Aus dieser
Perspektive ist der weiter (wenn auch
gebremst) voranschreitende
Flächenverbrauch das größte
urbane Problem, seine Begrenzung das
vorrangigste Ziel: Der Flächenverbrauch
zerschneidet nicht nur die Landschaft,
entwertet Böden und produziert mehr
Verkehr, sondern belastet auch die
kommunalen Haushalte und zukünftige
Generationen.<br><br>
<b>Diese Eindeutigkeit wird in Frage
gestellt.</b>
Eine Denkschule in der Stadtplanung
verteidigt Suburbia gegen den Vorwurf,
nur „Zersiedelung“ zu sein. Diese Schule
spricht von Stadtlandschaften und geht
davon aus, dass Dichte nicht die wichtigste
Qualität der nachhaltigen Stadt und dass
die Eindämmung des Flächenverbrauchs
nicht das drängendste Gebot der Stunde
ist. Urbane Biotope können nach dieser
Auffassung ökologisch genau so wertvoll
sein wie die unberührte Natur. Wenn man
sie entsprechend ökologisch, sozial und
ästhetisch gestaltet, spräche auch nichts
gegen eine weitere Inanspruchnahme von
Siedlungsfläche.<br><br>
<b>Die ZukunftsWerkStadt3 lässt beide
Richtungen zu Wort kommen</b>:
Welches sind
ihre konkreten Utopien und Vorbilder?
Welche ökologischen, ökonomischen und
sozialen Kriterien kann man heranziehen,
um die Qualität der von ihnen favorisierten
Siedlungsstrukturen zu bewerten? Welche
Antworten geben sie auf
Bevölkerungsrückgang und
demografischen Wandel? Ist die
Begrenzung des
Siedlungsflächenwachstums
realistisch, wie kann man sie steuern?
Welche Ziele sollte die
Raumordnungspolitik in diesem
Zusammenhang verfolgen?
Konfrontiert wird diese Debatte mit
praktischen Beispielen nachhaltiger
Stadtentwicklung: Kann man auch
Suburbia nachhaltig gestalten, oder ist das
ein Widerspruch in sich?<br><br>
<b>„ZukunftsWerkStadt“ ist das Forum
der
Fachkommission Stadtentwicklung der
Heinrich-Böll-Stiftung</b>, das in lockerer
Folge
stadtpolitische
Baustellen besichtigt. In
der „ZukunftsWerkStadt 3“ möchte die
Fachkommission die Konturen der
nachhaltigen Stadt mit
Ihnen, den stadtpolitisch interessierten
Praktiker/innen und Fachleuten
erörtern.<br>
<b>Sie sind herzlich eingeladen!</b>
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin