Gespräch

Sonntag, 20. September 2020 11.00 – 13.15 Uhr In meinem Kalender speichern

Gespräch

Neukölln: Engagement gegen Rechts und Konzepte für soziales Wohnen

Damals und heute am Beispiel der Hufeisensiedlung in Britz

In Neukölln hat das Engagement gegen Rechts und für soziales Wohnen Tradition, z.B. im heutigen Ortsteil Britz. Zwischen 1925 und 1933 entstand dort die Hufeisensiedlung als berühmtes Projekt des Sozialen Wohnungsbaus, verbunden mit den Namen der Architekten Bruno Taut und Martin Wagner. Seit 2008 gilt sie als Stätte des UNESCO-Weltkulturerbes.

Auch nach 1933 gab es in der Hufeisensiedlung starke Strukturen des Widerstands gegen die Nazidiktatur und zur Rettung jüdischer Nachbar*innen. Zahlreiche Widerstandskämpfer*innen und Jüd*innen wurden damals vom Naziregime verfolgt und vertrieben oder ermordet.

2012 hat sich, nach einer Reihe von unaufgeklärten Brandanschlägen und Drohungen u.a. gegen Flüchtlingsheime und andere Anwohner*innen und Gewerbetreibende in Neukölln eine Anwohner*inneninitiative gegen Rechts gegründet, mit dem Ziel, den rechten Bewegungen im Stadtteil etwas entgegenzusetzen.

„In den letzten Jahren hat es Brandanschläge, einen Sprengstoffanschlag, mehrere Angriffe mit der Folge schwerer Körperverletzungen sowie Hetze gegen die anliegenden Flüchtlingsheime in und in unmittelbarer Nähe der Siedlung gegeben. Die Täter stammen alle aus der Neonazi-Szene, ihre Opfer sind Menschen, die das braune Treiben nicht widerspruchslos hingenommen haben oder hilflos ausgeliefert sind.“

Zitat von der Homepage www.hufeiserngegenrechts.de

Viele Menschen in und um Neukölln fordern aktuell nach einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den noch unaufgeklärten rechten Anschlägen und Drohungen in Neukölln, so auch die Initiative Hufeisern gegen Rechts.

Auf dem Stadtspaziergang informieren Vertreter*innen der Initiative über die heutige Situation gegen Rechts bis hin zu Verfolgung und Widerstand zur Zeit des Nazi-Regimes. Martin Forberg wird u.a. die Hufeisensiedlung als historisches Projekt des Sozialen Wohnungsbaus vorstellen.


Referent*innen:

Vertreter*innen der Anwohner*inneninitiative „Hufeisern gegen Rechts“*

Martin Forberg,
M.A. ist politischer Bildner, Publizist und Stadtbilderklärer. Er hat Neuere Geschichte mit den Nebenfächern Soziologie und Ethnologie studiert.


*Die Initiative Hufeisern gegen Rechts unterstützt das Fortbestehen einer Gemeinschaft, die Vielfalt und Freiheit zulässt und nicht durch undemokratische Einfalt bestimmt wird. Hufeisern gegen Rechts versucht, die Anwohner*innen vor Übergriffen von denjenigen zu schützen, die Vielfalt und Freiheit durch Intoleranz und Verbreitung von Angst durch Gewalt zerstören wollen“.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Der Treffpunkt wird nach der Anmeldung mitgeteilt.

Die Veranstaltung wird mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie Berlin realisiert.

Der Stadtspaziergang ist teilnahmebegrenzt auf 8 Personen, um den nötigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern für Teilnehmende und Passant*innen zu gewährleisten. Wir appellieren an alle selbstständig darauf zu achten, dass dieser Mindestabstand zu jeder Zeit eingehalten wird. Aufgrund der geringen Teilnehmer*innenanzahl erwarten wir aber auch eine hohe Verbindlichkeit bei einer Anmeldung!.

Die Veranstalterin behält sich vor, von ihrem Recht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, die Teilnahme an der Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch