Nukleares Wettrüsten in Südasien: Eine Gefahr für den Weltfrieden?

Seit ihrer Unabhängigkeit vor über 60 Jahren stehen sich Indien und Pakistan in einem belasteten Verhältnis gegenüber. Vier Kriege und ein nukleares Wettrüsten sind die Folge. Trotz positiver Anzeichen für eine diplomatische Annäherung bleibt das Misstrauen auf beiden Seiten groß und führt immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen, wie zuletzt in der umstrittenen Kaschmirregion im Januar dieses Jahres.
Durch den Atommachtstatus beider Staaten erreichen lokale Konflikte eine regionale, wenn nicht sogar globale Bedeutung. Wie gravierend ist daher der Einfluss dieser offenen Nuklearisierung auf die Sicherheitslage in Südasien und in der Welt?

Das durch die Heinrich-Böll-Stiftung unterstützte Buch „Confronting the Bomb: Pakistani and Indian Scientists speak out“ entstand in der Zusammenarbeit pakistanischer und indischer Autoren und behandelt bisher tabuisierte, aber dennoch drängende Aspekte im nuklearen Verhältnis der beiden südasiatischen Rivalen. Welche Entwicklungen nehmen die zahlreichen innen- wie außenpolitischen Komplexitäten an und wie wahrscheinlich ist eine militärische Auseinandersetzung beider Staaten, die zu einer nuklearen Eskalation führen könnte?

Das Buch ist ein Warnruf an die Politik und das Militär, sich die Gefahren und Konsequenzen atomarer Waffengewalt vor Augen zu führen und durch Deeskalationsstrategien ihrer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung Südasiens gerecht zu werden.

Gemeinsam mit dem Herausgeber Dr. Pervez Hoodbhoy, einem der renommiertesten Atomphysikern Pakistans, und dem indischen Experten M.V. Ramana, Dozent der Physik an der Princeton University in New Jersey und Mitglied des International Panel on Fissile Materials, möchten wir das Buch vorstellen und diskutieren.