Diskussionsabend

Donnerstag, 26. September 2024 19.00 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Diskussionsabend

„Nur keine Angst vor Bestimmtheit“. Zur Kritik eines identitären Gender-Begriffs

Der Arbeitskreis Frauenpolitische Bildung lädt zur Soirée mit der feministischen Autorin Chantalle El Helou.

Mit FLINTA sollen alle „Nicht-cis-männer“ gemeint sein. Als solches ziert das Akronym jede zeitgenössische feministische, aber auch lesbische Veranstaltung und Debatte. In dieser Weise wird auch der Begriff „queer“ verwendet. Was als Ausweis eines progressiven gendersensiblen Bewusstseins daherkommt, sämtliche „Identitäten“ mitzudenken im Sinne der Offenheit und Inklusion gegenüber Marginalisierten, sorgt bei nicht wenigen Frauen und Lesben mittlerweile für Irritation oder Unbehagen, erzeugt teils Verunsicherung bis Frust. Zumal dort, wo es um geschützte oder vormals exklusive Frauen- und Lesbenräume geht, die gegen Widerstände einst hart erkämpft wurden.
Gegen den paradoxen zeitgenössischen Trend zu mannigfaltigen, frei wählbaren wie gleichsam innerlich-„wahren“ Geschlechtsidentitäten analysiert und kritisiert unsere Gastreferentin Chantalle El Helou den queeren Sexismus und plädiert für ein kritisches Geschlechtsbewusstsein. Wir diskutieren, warum und inwiefern die Unterscheidung von biologischem und gesellschaftlichem Geschlecht (sex & gender) für einen emanzipatorischen Feminismus relevant bleibt, was das mit dem – genutzten wie ungenutzten – reproduktiven Potential von weiblichen Menschen zu tun hat, wo Butler & Co falsch abgebogen sind und warum der Bezug auf die materielle Realität von geschlechtsspezifischen Körpern gerade nicht zum oft befürchteten Biologismus führen muss. Im Gegenteil, so eine These, bringt uns, gleich welchen Geschlechts, die Verleugnung der Geschlechterunterschiede nicht nur nicht voran im Sinne der Emanzipation, sondern birgt die Gefahr, in Bezug auf Geschlechterrollen und -stereotype mitunter ins Reaktionäre zu kippen.

Moderiertes Podiumsgespräch mit Inputreferat, mit Möglichkeit zur Diskussion im Anschluss.

Referentin
Chantalle El Helou ("Vom Queersexismus zur Emanzipation. Ein Lagebericht mit Auswegen", Querverlag 2023)

Moderatorin
Melanie Götz, Arbeitskreis Frauenpolitische Bildung im Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung

Zeit
Donnerstag, 26. September, 19 bis ca. 21:30 Uhr

Ort:
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, Olivaer Platz 16, OG 4, 10707 Berlin

Die Veranstaltung ist für alle Gender offen.

Die Veranstaltung wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch