Dienstag, 14. September 2010 19.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Schrecken ohne Ende oder neuer Drive zur Wende?

Am 20. April explodierte die Bohrplattform Deepwater Horizon der Firma BP. Dies ist der schlimmste Ölunfall in der Geschichte des fossilen Zeitalters. Seither sind gigantische Mengen Öl in den Golf von Mexiko geströmt  Die Region wird noch lange unter den Folgen der Katastrophe leiden.
Dieser Vorfall schärft, besonders weil er direkt vor der Haustür der USA stattfindet, die öffentliche Aufmerksamkeit für die Risiken der Ölwirtschaft. Auch die täglichen Öldesaster in einigen Entwicklungsländern werden vermehrt zum Thema. Die leicht ausbeutbaren Quellen sind bald erschöpft, das macht risikoreiche und zerstörerische Fördermethoden in der Tiefsee, in der Arktis oder in Teersanden profitabel. Öl scheint aber bis auf Weiteres der unverzichtbare ökonomische Treibstoff der westlichen Industrienationen und zunehmend  auch der aufstrebenden Industrienationen wie Indien und China zu sein. Die (westliche) Zivilisation ist (noch) süchtig nach Öl. Ist die Ölförderung bis zum bitteren Ende alternativlos? Sind Tiefseebohrungen beherrschbar? Gibt es neuen Auftrieb für Strategien „weg vom Öl“?

Die Podiumsdiskussion informiert über das Ausmaß der Ölkatastrophe und über zukünftige Entwicklungen der Ölindustrie. Außerdem ist Näheres über die Stimmung in den USA und Optionen für eine Energiewende dort zu erfahren. Experten diskutieren mit den Teilnehmer/innen darüber, ob und wie eine Abkehr von der Abhängigkeit vom Öl im Verkehr und als Rohstoff für chemische Produkte notwendig und möglich ist

Inputs:
Stephan Lutter, Meeresexperte WWF Hamburg
Stormy-Annika Mildner, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Heiner Mohnheim, Professor für Raumentwicklung und Landesplanung, Universität Trier
Uwe Lahl, BZL GmbH, Abteilungsleiter im BMU a.D.

Moderation:
Hermann Ott, MdB, klimapolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion