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Oliver Nachtwey: Die Abstiegsgesellschaft: Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne

Das politische Buch

Die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs war eines der zentralen Versprechen der „alten“ BRD – und tatsächlich wurde es meistens eingelöst: Aus dem Käfer wurde ein Audi, aus Facharbeiterkindern Akademiker. Mittlerweile ist der gesellschaftliche Fahrstuhl stecken geblieben: Uniabschlüsse bedeuten nicht mehr automatisch Status und Sicherheit, Arbeitnehmer bekommen immer weniger ab vom großen Kuchen.

Oliver Nachtwey analysiert die Ursachen dieses Wandels und befasst sich mit dem Konfliktpotenzial, das dadurch entsteht: Selbst wenn Deutschland bislang relativ glimpflich durch die Krise gekommen sein mag, könnten auch hierzulande bald soziale Auseinandersetzungen auf uns zukommen, die heute bereits die Gesellschaften Europas erschüttern. Die liberale Gesellschaft scheint infrage gestellt, und die Ungleichheiten zwischen Reiche und Arme nehmen zu: der Ausbruch von Sozialbewegungen wie Podemos, Pegida oder die Gelbwesten in Frankreich können als Zeichen dieses sozialen Bruchs interpretiert werden. 

Diese Veranstaltung, welche in Kooperation mit dem Goethe Institut organisiert ist, wird von Anne-Lorraine Bujon de l'Estang moderiert: 

  • Oliver Nachtwey hat an der Universität Hamburg Volkswirtschaftslehre studiert und promovierte 2008 an der Universität Göttingen mit einer Arbeit in politischer Soziologie. Er ist seit 2017 Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel, wo er den Wandel der Arbeit und der gesellschaftlichen Modernisierung und ihren Einfluss auf die Sozialstruktur erforscht. Ferner beschäftigt er sich mit dem Wandel politischer Repräsentation, Protesten und sozialen Bewegungen. In seiner jüngeren Forschung fokussiert er insbesondere auf die gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung. Für sein Buch Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne erhielt Professor Nachtwey mehrere Preise.
     
  • Anne-Lorraine Bujon de l'Estang ist Chefredakteurin der Zeitschrift Esprit. Sie ist Absolventin der École Normale Supérieure. Als Englisch-Professorin lehrte sie unter anderem Amerikanistik und schreibt Beiträge für La Vie des Idées mit einem Schwerpunkt auf politische und kulturelle Aspekte der Geschichte der Vereinigten Staaten. 

Dieses Online-Gespräch ist auf französisch und auf deutsch mit Simultanübersetzung. Die Teilnahme ist kostenfrei, dennoch bitten wir nur um verbindliche Anmeldungen : sie können sich hier anmelden. 

Adresse
▶ Online-Veranstaltung
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung Paris - Frankreich
Sprache
Deutsch
Französisch