Gespräch
- Donnerstag, 06. Juli 2017 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Oury Jalloh. Die widersprüchlichen Wahrheiten eines Todesfalls
Wie unser Rechtsstaat seine eigenen Grundlagen unterminiert
Veranstaltungsreihe: Die Gräser wachsen hören. Mit dem RadioFeature unterwegs in Brandenburg.
Mit unserer neuen Reihe wollen wir das RadioFeature, eine Mischung aus Hörspiel, Dokumentation und Reportage, dazu nutzen, um sich gemeinsam über gesellschaftliche Themen informieren und anschließend darüber austauschen zu können. Wir laden Sie dazu an verschiedenen Veranstaltungsorten im Land Brandenburg ein, gemeinsam ARD-RadioFeatures zu verschiedenen Themen anzuhören und anschließend mit Journalistinnen und Journalisten, die mit ihren tiefer gehenden Recherchen ihre Rolle als vierte Gewalt im Staat auf besondere Weise wahrnehmen, darüber zu sprechen.
Am 06. Juli wird das Thema der Tod von Oury Jalloh aus Sierra Leone sein, der 2005 an Händen und Füßen gefesselt in einer Polizeizelle in Dessau verbrannte. Die Journalistin Margot Overath hinterfragt die Ermittlungsergebnisse einer Tat, die vielleicht erschreckender noch als die Geschehnisse um den NSU, tief in den deutschen Rassismus blicken lässt. Der zuständige Dienstgruppenleiter Andreas S., der für die Sicherheit von Oury Jalloh zuständig war, wurde 2012 zwar zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Doch die Frage, wie Jalloh starb, wurde in dem Prozess nicht beantwortet.
Mit der Unterstützung von Gerichtsmedizinern, Toxikologen und Kriminalbeamten entdeckte Margot Overath viele Ungereimtheiten und wir werden in dem Feature Zeuge, wie unser Rechtsstaat mit unschlüssigen Indizienketten, verschwundenen Beweismittel und Vertuschungsversuchen seine eigenen Grundlagen unterminiert. Wir werden den Tatvorgang auch nach dieser Veranstaltung nicht wirklich kennen. Aber nach dem gemeinsamen Hören des packenden RadioFeatures erfahren wir im Gespräch mit der Autorin: Warum übernahm sie diesen Fall und wie versteht sie ihre Aufgabe? Konnte sie Licht ins Dunkel bringen? Und wo sieht sie Grenzen ihrer journalistischen Recherche?
Unser Gast: Margot Overath, geb. 1947, ist seit 1984 Featureautorin und Trägerin des »Axel-Eggebrecht-Preises« 2016 für ihr Lebenswerk. Neben vielen weiteren Preisen erhielt Margot Overath auch den »Regino-Preis« für hervorragende Justizberichterstattung und den »Marler Medienpreis Menschenrechte«.
Moderation: Frauke Havekost
Museumshaus "Im Güldenen Arm"
Herman-Elflein-Str. 3, Innenhof
14467 Potsdam
Veranstaltungsdatum:
06. Juli 2017
18 Uhr - 20 Uhr
Kontakt:
Frauke Havekost
Mail: frauke.havekost@gmail.com
Anmeldung:
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht nötig. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Brandenburgischen Kulturbund e.V. statt.
Gefördert mit Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg, in Zusammenarbeit mit MDR.
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- Veranstalter*in
- Landesstiftung Brandenburg
- Teilnahmegebühren
- Kostenfreie Teilnahme