Freitag, 29. Oktober 2010 – Sonntag, 31. Oktober 2010 In meinem Kalender speichern

Peace Now - eine Idee von gestern?

Vom Kampf um Frieden zur Normalität der Besatzung - diAk-Jahreskonferenz 2010

Wehende Transparente mit Forderungen nach Frieden und einer Zwei-Staaten-Lösung, flammende Aufrufe zur Rückgabe der Besetzten Gebiete und Anerkennung des palästinensischen Selbstbestimmungsrechts und Menschenmassen auf den Straßen Tel Avivs – all dies scheint der Vergangenheit anzugehören. Schalom Achschav - Peace Now, der Name und die großen Demonstrationen der israelischen Friedensbewegung hallen nunmehr schwach in unserer Erinnerung wieder. Innovative Protestformen israelischer und palästinensischer Gruppen entlang der Mauer in den palästinensischen Gebieten erreichen vor allem die internationale Presse, aber selten die israelischen Medien und wenn in negativen, misstrauischen Tönen. Wo sind die Friedenskräfte geblieben? Die diesjährige Tagung des diAk thematisiert die Lage der Friedenskräfte und ihre Marginalisierung in der israelischen Gesellschaft. Wir wollen die Entwicklung der Friedensbewegung seit Beginn des Osloprozesses in den 90er Jahren mit ihren Strategien und Themen analysieren und der Frage nachgehen, warum sie in der israelischen Öffentlichkeit kaum noch Gehör findet. Wie wirken sich diese Veränderungen der vergangenen zwei Jahrzehnte auf Friedensvorstellungen und Handlungsstrategien des Friedenscamps aus? Wie reagieren die Friedensgruppen auf die zunehmende Normalität der Besatzung? Welchen Themen und Aktionsformen wenden sich zivilgesellschaftliche Gruppen als Alternative zum Frieden mit den Palästinensern zu? Welche Rolle kann, soll und muss die Zivilgesellschaft in diesem Konflikt überhaupt spielen? Die Tagung soll keineswegs bei einer Bestandsaufnahme innehalten. Mit internationalen Referentinnen und Referenten soll ein Dialog geführt werden, der analytische Retrospektive mit kritischer Auseinandersetzung über zukünftige Handlungsoptionen verbindet.