Am 29. Mai finden die Präsidentschaftswahlen in Kolumbien statt. Urheber/in: Globovisión. Creative Commons License LogoDieses Bild steht unter einer Creative Commons License.

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Mittwoch, 15. Juni 2022 16.30 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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Präsidentschaftswahlen in Kolumbien: Hoffnung auf einen historischen Wandel nach erstem Wahlgang getrübt

Nach einem harten Wahlkampf unter extrem polarisierten Bedingungen, inmitten hoher Inflationsraten, steigender sozialer Unzufriedenheit und einer zunehmend prekären Sicherheitslage traten am vergangenen Sonntag sechs Kandidaten in der ersten Runde zur kolumbianischen Präsidentschaftswahl an. Gustavo Petro vom Pacto Histórico hat nach vorläufigem Ergebnis mit 40,3 Prozent der Stimmen gewonnen, während der parteilose Rodolfo Hernández Suárez mit 28,1 Prozent der Stimmen überraschend auf den 2. Platz kam. Beide treten nun am 19. Juni in der Stichwahl gegeneinander an – deren Ausgang ist vollkommen offen.

Gustavo Petro galt mit seinem links-progressiven Bündnis „Pacto Histórico“ und seiner afrokolumbianischen Vizekandidatin Francia Márquez bisher als Favorit für die Stichwahlen. Das Bündnis hat bereits bei den Parlamentswahlen im März einen Wahlsieg errungen und wurde im Senat zur stärksten und im Repräsentantenhaus zur zweitstärksten Kraft. Petro und Marquez stehen für eine Umsetzung des 2016 unterschriebenen Friedensabkommens, für eine progressive Sozialpolitik, für eine Förderung der nationalen landwirtschaftlichen Produktion sowie für eine Verringerung der wirtschaftlichen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Das Wahlprogramm sieht die Stärkung von Frauen, LGBTQI+, Indigenen, Afrokolumbianer/innen und anderen marginalisierte Bevölkerungsgruppen vor.

Rodolfo Hernández Suárez vom Verband “Liga de Gobernantes Anticorrupción” war die Überraschung des ersten Wahlgangs. Hernández ist Millionär und Bauunternehmer. Er hat mit der eher allgemein gehaltenen Forderung nach Korruptionsbekämpfung einen massiven social media-Wahlkampf betrieben, ist aber selbst wegen Korruption angeklagt und steht deshalb im Juli vor Gericht. Er distanziert sich von den traditionellen Parteien, indem er sich als -"libertäre"- "Systemopposition" inszeniert, ist bekannt für seine gewalttätigen Reaktionen und äußerte sich zT ausfällig gegen die Partizipation von Frauen in der Regierung. Er führte seine Wahlkampagne nach dem Muster anderer neurechter Kandidaten mit erheblichem finanziellen Aufwand überwiegend in den sozialen Medien und insbesondere auf der Videoplattform TikTok. Er wird vor allem vom rechten Lager unterstützt und könnte durchaus als Sieger aus den Stichwahlen hervorgehen.

Gemeinsam mit unseren Referent/innen aus Kolumbien diskutieren wir folgende Fragen: Wie kam es zu dem überraschenden Wahlergebnis und was bedeutet es für die politischen Machtkonstellationen im Land? Wer hat wen gewählt, wie sind die Wahlergebnisse zu interpretieren? Welche gesellschaftlichen Bündnisse und Parteien unterstützen welchen Kandidaten? Wie haben die sozialen Proteste und ihre Forderungen aus dem Jahr 2021 den Wahlkampf beeinflusst? Für welche Themen stehen die Kandidaten? Wie positionieren sie sich zu Umweltschutz, Genderrechten und zum Friedensprozess? Mit welchen außenpolitischen Vorstellungen positionieren sie sich im regionalen und internationalen Kontext, wie sehen sie die Rolle der USA, der EU und Deutschlands? Welche Bedeutung hat die Wahl im lateinamerikanischen Kontext?

Über diese und weitere Fragen sprechen wir am 15.Juni, 16:30-18 Uhr, mit:

  • Laura Gil, politische Analystin, Direktorin von La Línea del Medio, und Mitglied von Defendamos la Paz
  • Yann Basset, Universitätsprofessor Universidad del Rosario
  • Sandra Borda, Universitätsprofessorin (Universidad de los Andes) und politische Analystin

Moderation: Florian Huber, Büroleiter Bogotá und Diana Salinas, Direktorin Cuestión Pública

 

Das Referat Lateinamerika der Henrich-Böll-Stiftung organisiert gemeinsam mit dem Büro Bogotá der Heinrich-Böll-Stiftung sowie dem Investigativjournalismusportal Cuestión Pública zwei Veranstaltungen zu den Wahlen in Kolumbien. Die erste findet am 15.06. (16:30-18 Uhr) und die zweite am 14.07. (18:30-20 Uhr) statt.

Sprache: Spanisch/Deutsch mit Simultanübersetzung

Veranstaltungsort: Digital über Zoom

 

Kontakt:
Mareike Bödefeld
Heinrich-Böll-Stiftung
E boedefeld@boell.de

Florian Huber
Heinrich-Böll-Stiftung Bogotá
E Florian.Huber@co.boell.org

 


 

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Zeitzone
Deutsche Zeit: 16:30-18 Uhr. Hora colombiana: 9:30-11 horas.
Adresse
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Veranstalter/in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Veranstalter/in
Heinrich-Böll-Stiftung Bogota - Kolumbien
Sprache
Deutsch
Spanisch
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