Diskussionsabend

Freitag, 13. November 2015 20.00 In meinem Kalender speichern

Diskussionsabend

Queer Africa - Afrikanisches Filmfest Hamburg

Liebe ist ein Menschenrecht

Diskussion zum Afrikanischen Filmfest Hamburg 2015

20 Uhr, Studiokino in der Bernstorffstraße 93-95

Zur Situation von Lesben, Schwulen und Transgender in Afrika Im letzten Jahr gerieten Uganda und Nigeria wegen massiver Strafrechtsverschärfungen gegen Homosexuelle in die Schlagzeilen. In Mauretanien oder dem Sudan droht ihnen sogar die Todesstrafe. Aber auch in vielen anderen Ländern Afrikas haben Schwule und Lesben einen schweren Stand.

Immer wieder werden Einrichtungen, die sich für sexuelle Minderheiten engagieren, behindert oder gar geschlossen. Die Veröffentlichung von Fotos und Namen von Lesben und Schwulen durch die Regenbogenpresse führt zu Suiziden, Vergewaltigungen, Entführungen und Erpressungen.

AktivistInnen in zahlreichen afrikanischen Ländern fordern einen Stopp dieser Politik und versuchen, die Öffentlichkeit aufzuklären. Auch international wird die Situation von Menschen mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und intersexuellen Menschen (LGBTI) verstärkt wahrgenommen. NGOs organisieren Rundreisen mit AktivistInnen und Amnesty International startete in Deutschland die bundesweite Plakat-Kampagne „Fünf Jahre Haft für einen Kuss“ und verlieh den Menschenrechtspreis 2014 demonstrativ an die Anwältin Alice Nkom, die sich in Kamerun für die Rechte von LGBTI einsetzt.

In verschiedenen Ländern Afrikas sind in den letzten Jahren Filme über die Diskriminierung von Homosexuellen produziert worden. Auf unserem Festival

zeigen wir zwei Dokumentarfilme aus Südafrika und einen, der die Situation in Kamerun beleuchtet. Begleitend laden wir zu einer Podiumsdiskussion über

„Afrikanische Initiativen gegen Homophobie“ ein.

 

Es diskutieren:

Muhsin Hendricks (Imam aus Kapstadt)

Alice Nkom (Anwältin aus Kamerun) angefragt

Uta Schwenke (LSVD-Bundesvorstand/Hirschfeld-Eddy-Stiftung)

Diskussionsleitung: Anika Becher (Afrikareferentin

Amnesty International )

 

Eintritt frei

 

Vor und nach der Diskussion zeigen wir die Filme:

Fr. 13. 11. – 18 Uhr

Difficult Love

Dokumentarfilm, Südafrika 2011, R.: Zanele Muholi, Peter Goldsmid 48 Min., OF, dt. UT

„Ich bin Schwarze, Lesbe, Frau und Fotografin“, so bezeichnet sich die südafrikanische „visuelle Aktivistin“ Zanele Muholi in ihrem Film selbst. Es ist ihr politisches Ziel, die Unsichtbarkeit der lesbischen schwarzen Gemeinschaft in Südafrika durch ihre engagierte Fotografie aufzuheben. Ihre Fotos reflektieren Macht und Gewalt in Südafrika sowie die Unterdrückung schwarzer Frauen. Gleichgeschlechtliche Liebe gilt noch immer als „unafrikanisch“ und wird deshalb sanktioniert, wie dieser Film eindrucksvoll zeigt

Fitrah

Dokumentarfilm, Südafrika 2013, R.: Muhsin Hendricks, Latheem Nair, 48 Min, OF, dt. UT

In diesem Film dokumentiert der erste offen schwule Imam aus Südafrika, Muhsin Hendricks, den Umgang mit Homosexualität und Gender-Identität in muslimischen Ländern. Im Film äußern sich IslamwissenschaftlerInnen aus Afrika, Indien, Indonesien und Malaysia. Schwule, lesbische und transgender Muslime schildern ihre schwierige Situation in islamisch geprägten Gesellschaften und ihre persönlichen Erfahrungen mit Ausgrenzung und Gewalt. Diversität ist ein Teil der Menschheit und muss deshalb auch einen Platz im Islam haben, so das Fazit des Films.

In Anwesenheit des Regisseurs.

 

Fr. 13.11.-22 Uhr

Born This Way

Dokumentarfilm, USA / Kamerun 2013, R.: Shaun Kadlec, Deb Tullmann, 82 Min., OF engl. / frz., dt. UT

Im Mittelpunkt des Films stehen Cedric und Gertrude, die in Douala, der größten Stadt Kameruns leben. Beide engagieren sich im Zentrum „Alternatives Cameroun“, offiziell eine HIV/Aids–Beratungsstelle, unter deren Dach auch Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender einen Schutz- und Aktionsraum haben. Es ist der einzige Ort, an dem sich Homosexuelle outen und sicher fühlen können. Denn der Druck und die Bedrohung durch Freunde und Familie und Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren lassen es nicht zu, ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen.

Der Film bietet einen intimen Einblick in das tägliche Leben dieser AktivistInnen, die den Mut haben, an die Öffentlichkeit zu gehen, damit sich endlich die verständnislose, aggressive gesellschaftliche Haltung gegenüber Homosexuellen wandelt. Unterstützt wird die Organisation von der Anwältin und Menschenrechtlerin Alice Nkom, die seit vielen Jahren wegen Homosexualität angeklagte Personen vor Gericht vertritt.

Eintritt für die Filme: 8€ (6,50€ erm.)

 

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