Freitag, 12. Oktober 2012 – Samstag, 13. Oktober 2012 In meinem Kalender speichern

„Racial Profiling Reloaded“

Tagung

Racial Profiling beschreibt eine Polizeipraxis, deren Anwendung in Deutschland bisher offiziell geleugnet wird. Dabei geht es um willkürliche Personenkontrollen aufgrund rassialisierter Hautfarbe, Ethnie, Religion, Sprache etc.; eine Praxis, die im öffentlichen Raum – auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Parks und Einkaufscentern - oft zu beobachten ist und die in einem gerade abgeschlossenen Gerichtsverfahren in Koblenz sogar als rechtmäßig erklärt wurde.

Aus Sicht der „Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz“ und vieler antirassistischer Initiativen ist Racial Profiling ein klarer Verstoß gegen die Grund- und Menschenrechte und Beispiel eines institutionellen Rassismus, der unter dem Vorwand von Sicherheitsbestimmungen legitimiert wird.

Diesmal möchten wir unseren Schwerpunkt auf den gemeinsamen und koordinierten Kampf gegen Racial Profiling legen, um unsere Strategien auszutauschen, interdisziplinär zu bündeln und als starkes Netzwerk abzustimmen.

Referent_innen sind:

Liz Fekete
Geschäftsführerin des Institute of Race Relations (London) und Leitende des Europäischen Forschungsbereichs. Ihr Fokus liegt auf gegenwärtigen Formen des Rassismus, Rechten von geflüchteten Menschen, rechtsradikalem Extremismus und antimuslimischen Rassismus in Europa. Sie ist Autorin von A suitable enemy: racism, migration and Islamophobia in Europe und They Are Children Too: a study of Europe’s deportation policies.

Frances Henry
Eine von Kanadas führenden Expert_innen zu Rassismus und Antirassismus. Ihre Bücher, die sie mit Ko-Autor_innen verfasst, umfassen die Auseinandersetzung mit institutionalisiertem Rassismus in der kanadischen Gesellschaft, der kanadischen Universität, der kanadischen Polizei und den kanadischen Künsten. Sie leitete mehrere Untersuchungen und ist seit ihrer Emeritierung als aktive Forscherin und Autorin tätig.


Biplab Basu
Er war im Kampf gemeinsam mit Gewerkschaften für bessere Arbeits- Lebensbedingungen in Ostindien tätig. 1979 ging er nach Berlin, wo er unter anderem für das Rote Kreuz und als Berater der PDS bezüglich Flucht/Migration/Rassismus tätig war. Unter seiner Mitwirkung kam es zur Gründung von ReachOut und KOP, wo er bis heute seine Arbeit gegen Rassismus fortsetzt.

Ergänzend zu den Vorträgen werden mehrere Workshops stattfinden, zu welchen man sich bereits im Vorhinein unter http://racial-profiling.kop-berlin.de/anmeldung anmelden kann.
Es wird einen Reader für die Veranstaltungen geben.

Mehr Infos und das volle Programm finden Sie unter http://racial-profiling.kop-berlin.de/