Dienstag, 22. November 2011 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Rassismus und Antisemitismus in Ostsachsen

Neonazistische Strukturen und antidemokratische Einstellungen rings um Görlitz

Im November 2008 wurden bei einer Polizeirazzia vor allem in Görlitz zahlreiche Waffen und Propagandamittel beschlagnahmt und anschließend gegen 16 Neonazis im Alter von 20 bis 37 Jahren wegen Raubes, gefährlicher Körperverletzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler laut Medienberichten unter anderem Schusswaffen, scharfe Patronen, einen Baseballschläger, einen Teleskopschlagstock, Sturmhauben, Hakenkreuzfahnen sowie ein gerahmtes Hitlerbild. Im Polizeirevier der Stadt Görlitz wurden der Presse darüber hinaus zahlreiche Tonträger, ein Stahlhelm mit Hakenkreuz-Symbol sowie eine Fahne der `Boot Boys Görlitz` präsentiert.
2010 zählte die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. im Landkreis Görlitz 17 rechtsmotivierte und rassistische Angriffe.
Im Juni 2011 hatte die „Schlesische Jugend“ aus Görlitz mit einem Marsch durch Sieniawka (Kleinschönau) Aufsehen erregt, als sie an die  „wilden Vertreibungen“ von Deutschen 1945 erinnern wollte und verkleidet Flugblätter verteilte, worauf in fettgedruckter Frakturschrift „Euer Leid – unsere Verpflichtung“ zu lesen war. Dabei waren die deutschen Revanchisten ausgerechnet auf dem Gebiet eines der früheren Außenlager der berüchtigten KZ Groß Rosen und Auschwitz aufmarschiert.
Zuletzt haben Unbekannte im Juli 2011 die Scheiben des Parteibüros der Linken mit Steinen eingeworfen. Seit 2009 war das bereits das sechste Mal, dass das Wahlkreisbüro mit Steinen attackiert worden ist.
Aber auch jenseits von brutaler rassistischer Gewalt und dümmlicher Geschichtsverdrehung gibt es in Görlitz und Umgebung rassistische Ausgrenzung und antidemokratische Einstellungen.

Am 22. November wollen wir über die Phänomene informieren und diskutieren, wie ihnen begegnet werden kann, welche Erfahrungen es dabei gibt, wer sich engagiert und wie diese Arbeit unterstützt werden kann.

Hinweis:
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen.