Dienstag, 10. September 2013 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Rassisten in Ost- und West-Deutschland – Historische Diagnose und Perspektiven von Dr. Harry Waibel

Veranstaltungsreihe Klar gegen Rechts - Entschieden für Demokratie

Vortrag. In beiden deutschen Staaten gab es unzählige rassistische (bzw. antisemitische) Angriffe. Ein wesentlicher Unterschied bestand darin, dass in der DDR die rassistischen Vorfälle nahezu vollständig durch Politiker_innen, Wissenschaftler_innen und Journalist_innen verschwiegen worden sind.
Seit der Vereinigung der DDR und BRD sind, nach offiziellen ­Zahlen der Bundesregierung, über 280.000 neo­nazistische oder rassistische Straftaten mit über 250 Toten und tausenden Ver­letzten zu beklagen. 1997 war die Zahl dieser Ereignisse auf etwa 12.000 angestiegen; 2010 und 2011 stagnierte die Zahl
bei ca. 16.000. Seit der Wiedervereinigung hat hier mehr als eine Verzehnfachung der Vorkommnisse stattgefunden. Dabei entfallen ca. 40 % der Gewalttaten auf die fünf Ost-Länder, obwohl der Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung nur bei ca. 15% liegt.
Wie wurde mit Rassisten und ihren Taten in der DDR bzw. in der BRD umgegangen? Wie kam es, dass ostdeutsche Männer und männliche Jugendliche überproportional als Täter beteiligt sind? Wie ist es möglich, dass im Osten eine zwei- bis dreifach höhere Anzahl neonazistischer, rassistischer oder antisemitischer Straftaten zu verzeichnen ist?
Harry Waibel beschreibt, wie die Vereinigung der ost- mit den west-deutschen Rassisten und Antisemiten sie strukturell zu einer nicht zu ignorierenden gesellschaftspolitischen Kraft hat werden lassen.
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