Dienstag, 22. Mai 2012 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

(R)echte Kerle

Die antifeministische Männerrechtsbewegung und ihre Netzwerke

Seit zehn Jahren entwickelt sich im deutschsprachigen Raum ein zunehmend aggressiver werdender organisierter Antifeminismus. Sogenannte «Männerrechtler», die sich selber auch «Maskulisten» nennen, betreiben Blogs und Foren, kommentieren auf Websites größerer Zeitungen und greifen feministische Foren an. Hasstiraden gegen einzelne AktivistInnen und ForscherInnen und die Stilisierung DER Männer als Opfer von «lila Pudeln» und «männermordenden Emanzen» gehören dabei zum Standard.
Zunehmend werden die antifeministischen Inhalte mit rechtspopulistischen Ideen vermengt und Neo-Nazi-Websites verlinkt. Nach den rechtsradikalen Morden in  Norwegen kam es in der Szene zur Spaltung: ein sogenannter «linker Maskulismus» soll nun als  Absetzbewegung zum rechten Spektrum vermittelt werden und dazu beitragen, die wissenschaftliche Reputation einzelner Gruppen und Akteure zu erhalten.

Mit unseren Gästen wollen wir die Entwicklung der antifeministischen Männerrechtsbewegung, ihre Schnittmengen zum rechten Spektrum und ihren Einfluss auf Politik, Wissenschaft und Medien diskutieren.

Hinrich Rosenbrock ist Soziologe und freier Journalist. Er ist Autor der Expertise «Die antifeministische  Männerrechtsbewegung - Denkweisen, Netzwerke und Onlinemobilisierung», die im Januar 2012 von der Heinrich Böll Stiftung herausgegeben wurde.
(Download: http://www.weiterdenken.de/web/index-873.html)

Andreas Kemper ist Soziologe und promoviert zum Themenbereich Klassendiskriminierung. 2011 erschien sein Buch «(R)echte Kerle. Zur Kumpanei der  Männerrechtsbewegung ».