Dienstag, 09. Oktober 2012 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Reihe „Was ist der Deutsche Traum?“

Vorbilder im Gespräch ... mit Hatice Akyün

Mit:

Seyda Emek, Richterin am Verwaltungsgericht, Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg

Sigrid Klebba, Staatssekretärin für Jugend und Familie in der Berliner Senatsverwaltung für  Bildung, Jugend und Wissenschaft

im Gespräch mit Hatice Akyün, Journalistin/Schriftstellerin, Berlin

Herkunft ist in Deutschland weiterhin der bestimmende Faktor für Lebenschancen. Trotz Aufstiegsbestrebungen finden sich Migrantinnen und Migranten überdurchschnittlich häufig in den unteren sozialen Schichten mit niedrigen Bildungsabschlüssen und Einkommen. Die Bildungsbiografie der meisten  Migrant/innen in Deutschland verläuft über zahlreiche Um- und Abwege. Die Ungleichheit setzt sich vor allem auf den Arbeitsmärkten fort, wo Zuwanderinnen und Zuwanderer  wesentlich seltener in qualifizierten Berufen tätig sind. Die Ursachen hierfür liegen nicht allein an der mangelnden Qualifikation. Die Abwertung von Bildungsabschlüssen sowie fehlende Netzwerke verfestigen die untere soziale Platzierung in besonders nachhaltiger Weise.

Erfolgreiche Migrantinnen und Migranten aus Politik, Sport, Wissenschaft, Kultur und Medien können durch ihre Geschichten – Geschichten des Aufstiegs – mit ihrer wichtigen Vorbildfunktion an der Weiterentwicklung der Narration von Teilhabe und Aufstieg in Deutschland mitwirken. Welche Chancen haben sie genutzt, um sich und ihre Träume zu verwirklichen? Wann kollidiert das  Aufstiegsstreben durch Bildung und Leistung mit der selektierenden Wirklichkeit, mit der Migrant/innen häufig konfrontiert sind?

Seyda Emek ist der erste Gast von „Vorbilder im Gespräch …“. Sie ist Referentin im Bundesministerium des Innern. Die promovierte Juristin war bis 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht und 2007 wurde sie zur Richterin für die Verwaltungsgerichtsbarkeit in Niedersachen ernannt.