Gespräch

Montag, 02. Dezember 2024 11.00 – 13.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Gespräch

Perspektiven zur Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus

Schwerpunkt Tansania

In den ehemaligen Kolonien und bei uns ist in den letzten Jahren das Interesse an einer Aufarbeitung des kolonialen Unrechts durch Erinnerungsarbeit, Dialog, geschichtliche Forschung und Restitution des in Deutschland befindlichen Kulturerbes sowie der Ancestral Remains konstant gewachsen.

Die Regierungen der beteiligten Länder spielen eine zentrale Rolle in diesem Prozess. Damit jedoch die Aufarbeitung der verflochtenen Geschichte als Einstieg in eine neue Beziehungsethik zwischen den Nachfahren der ehemals Kolonisierten und den früheren Kolonialmächten gelingen kann, ist die Beteiligung der Zivilgesellschaften unverzichtbar. Mit dem Aus der Ampelkoalition und der anstehenden Neukonstituierung der Bundesregierung, steht die Frage im Raum, welche der in den vergangenen drei Jahren angestoßenen Schritte nach den Neuwahlen im Februar 2025 Bestand haben werden. 

Gerade in die Beziehungen zwischen Tansania und Deutschland ist Bewegung gekommen. Die Eröffnung der Ausstellung „Geschichte(n) Tansanias“ Ende November 2024 im Humboldt Forum ist aktueller Anlass, uns mit Fragen zu kolonialer Gewalt, Erinnerungsarbeit und Restitutionen zu beschäftigen.

Welche Erfahrungen haben deutsche Institutionen (z.B. Universitäten, Museen, Missionswerke) und zivilgesellschaftliche Organisationen bei der Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte im heutigen Tansania gemacht und wie kann diese Arbeit ausgebaut und vertieft werden? Wie kann die Übertragung der Ausstellung im Humboldt Forum nach Dar es Salaam gesichert werden? Was ist der aktuelle Stand der zwischenstaatlichen Vereinbarungen zwischen Deutschland und Tansania zur kolonialen Aufarbeitung? Und welche Möglichkeiten gibt es, zivilgesellschaftliche und diasporische Stimmen in die politischen Prozesse in Deutschland einzubeziehen?

Gemeinsam mit Katja Keul MdB (Staatsministerin im Auswärtigen Amt) und Dr. Paola Ivanov (Staatliche Museen zu Berlin) sowie weiteren sachkundigen Personen aus Wissenschaft, Museen, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung wollen wir diese und weitere Fragen diskutieren.

Moderation: Dr. Thomas Fues

Im Anschluss laden wir Sie herzlich zu einem leichten Mittagsimbiss ein.

Hinweis: Es gelten die „Chatham House Rules“


Fachkontakt:

Maria Kind
kind@boell.de
 

Adresse
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Sprache
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