Podiumsdiskussion
- Mittwoch, 25. Juni 2014 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Ruanda vor 20 Jahren: Der Völkermord und die Medien - Ausstellungseröffnung & Podiumsdiskussion
Veranstaltungsort: Erinnerungsort Topf & Söhne, Erfurt
1994 wurden in Ruanda in hundert Tagen — vom 7. April bis 4. Juli —fast eine Million Menschen ermordet. Die Täter gehörten zur Bevölkerungsgruppe der Hutu, die Opfer zur Tutsi-Minderheit oder sie waren Hutu, die sich gegen das Morden stellten. »Hassmedien« wie die französischsprachige Zeitung Kangura und der Radiosender Radio Tgldvision Libre des Milles Collines hetzten in Ruanda gegen die Tutsi und forderten zum Morden auf. Der im Herbst 1994 von den Vereinten Nationen und der neuen ruandischen Regierung gegründete Internationale Strafgerichtshof für Ruanda hat inzwischen auch Medienverantwortliche wegen Aufruf zum Völkermord verurteilt.
Zum vierten Mal lädt der Erinnerungsort Topf & Söhne innerhalb der Zeit des Gedenkens in Ruanda zu einer Veranstaltung mit der Botschafterin ein. Themen des Abends werden unter anderem sein welche Rolle die Medien im Genozid in Ruanda spielten, wie die internationale Presse reagierte und wie man verhindern kann , dass Medien zu Tätern werden. Es wird auch darum gehen welche Rolle die Medien in Ruanda heute spielen und wie deutsche Medien Ruanda und Konflikte in Afrika thematisieren.
Podiumsdiskussion mit:
Christine Nkulikiyinka, Botschafterin der Republik Ruanda
Andrea Jeska, Journalistin
Winfried Warmeyo, Absolventin der University of Rwanda, Kigali
Eröffnung der Ausstellung Wir sind Ruanda:
Eine Ausstellung von Tom Baerwald und Andrea Jeska, zu sehen vom 25. Juni —3o. September
Die Fotos von Tom Baerwald zeigen die Gesichter des heutigen Ruanda. In ihnen spiegeln sich die Schmerzen der Vergangen¬heit, aber auch ihre Hoffnungen und die Freude an der Gegenwart. Neben Politikern und Machern des neuen Ruanda hat Andrea Jeska viele gewöhnliche Menschen für ihre Hintergrund¬geschichten interviewt, darunter Völkermörder und Opfer.
Priester, Bauern, Handwerker und Künstler sind unter den Porträtierten, auch viele Frauen, deren Kraft so wichtig ist, weil sie nach dem Genozid mit überwiegend männlichen Opfern den menschlichen, sozialen, aber auch wirtschaftlichen Aufbau des Landes in die Hand nehmen mussten. Ruanda heute ist von den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft geprägt.
Eine junge Generation emanzipiert sich, von der Geschichte, den Eltern, den Traditionen, Hierarchien und Vorurteilen.
Eine Kooperationsveranstaltung des Erinnerungsort Topf & Söhne, der Stadt Erfurt, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen.
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Thüringen