Russlands strategische Hebel in Armenien

15. Oktober, 15.00 MESZ, 17.00 Uhr Jerewan

Armeniens Verhältnis zu Russland, einst ein traditioneller Verbündeter, hat sich stark gewandelt.  Inzwischen wird Russland in Armenien zunehmend als feindseliger Akteur betrachtet. Der Grund: Russland  unterstützt Armenien immer weniger, nähert sich aber zunehmend Aserbaidschan an seit dem Waffenstillstand im Bergkarabach-Krieg 2020 und Aserbaidschans Angriffen auf Armenien im Jahr 2022 und auf Bergkarabach im Jahr 2023. Armenien reagiert darauf, indem es aktiv seine politischen Beziehungen zum Westen und anderen globalen Akteuren stärkt.

Trotz dieser politischen Veränderungen ist Armenien jedoch weiterhin strukturell von Russland abhängig - in manchen Bereichen sogar stärker als früher. Dies zeigt sich besonders in den Schlüsselsektoren Handel und Energie. Während sich die Sicherheitslandschaft parallel zu den politischen Entwicklungen ändert, wirkt die frühere übermäßige Abhängigkeit von Russland in Sicherheitsfragen bis heute und bedarf einer genaueren Untersuchung.

Ein Beispiel für diese heikle Abhängigkeit von Russland ist die Importblockade zahlreicher armenischer Lebensmittel, die eine russische Regierungsbehörde im November 2023 und erneut im Juli 2024  für über eine Woche anordnete. Dieser Schritt hatte erhebliche Auswirkungen auf Zehntausende armenischer Landwirte und Gewächshausbesitzer, die stark vom russischen Markt abhängig sind.

In diesem Webinar diskutieren wir Russlands Einflussbereiche in Armenien, Russlands Drohungen und die Möglichkeiten Armeniens Sicherheit und Widerstandsfähigkeit zu stärken. Die Publikation „Russlands strategische Hebel in Armeniens Schlüsselsektoren“ des Regionalen Zentrums für Demokratie und Sicherheit [SKS1] wird bei der Veranstaltung ebenfalls vorgestellt.

Diskussionsteilnehmer:

• Karena Avedissian und Tigran Grigoryan, Regionales Zentrum für Demokratie und Sicherheit
• Sergey Lagodinsky, Mitglied des Europäischen Parlaments; Vorsitzender, Delegation zur Parlamentarischen Versammlung EuroNest
• Mane Adamyan, Expertin für strategische Partnerschaft mit der Europäischen Union

Moderation: Sonja Schiffers, Büroleiterin, Heinrich- Böll- Stiftung Tbilissi – Region Südkaukasus

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Das Webinar findet auf Englisch ohne Übersetzung statt.

Fachkontakt: Irina Ghulinyan-Gerz, 

In Zusammenarbeit mit Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin.