- Montag, 14. November 2011 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Russland
Kein Weg aus dem postkommunistischen Übergang?
Im Rahmen der Reihe
Politisches Buch in der Kunsthofbuchhandlung:
Lesung und Gespräch mit dem Autor Lev Gudkov und Detlev Claussen
Stillgelegte Fabriken und aufgegebene Menschen, Megakonzerne und eine reiche Führungsklasse, dahinter ein autoritärer Staat, der unliebsame Oligarchen hinter Gitter bringt – widersprüchlich sind die Nachrichten aus der früheren Sowjetunion. Zaslavsky und Gudkov analysieren mit großer Kenntnis und schonungslos das heutige Russland.
Der postkommunistische Übergang ist in Russland historisch einzigartig. Anders als in den ostmitteleuropäischen Staaten fand kein nennenswerter Austausch der Führungselite statt. Veränderungen gab es in der Wirtschaft, wo sich eine gewisse Entstaatlichung vollzog, aber dennoch hat der erbitterte Widerstand des militärisch-industriellen Sektors und der Staats- und Parteibürokratie den Übergang zu einer postindustriellen Gesellschaft verhindert. In der Politik hingegen wird eine Rückbildung zum autoritären Staat immer deutlicher. Das heute herrschende Regime setzt auf die Tradition, Großmachtgehabe, einen paranoiden Nationalismus, die Gleichschaltung der Justiz und eine deklarierte orthodoxe Religiosität und fördert eine Atmosphäre des allgemeinen Zynismus und Massenkonsums. Belegt durch reiches Datenmaterial, beschreiben die Autoren den Weg Russlands vom Ende des Kommunismus zur großen Krise 1998, über den Aufstieg Putins bis hin zu Medwedjew. Und sie kritisieren die westlichen Staaten, deren Haltung mehr von energiepolitischen Erwägungen bestimmt wird als dem Drängen auf Einhaltung der Menschenrechte und die so die autoritäre Staatsmacht festigen. (Verlagsankündigung)
Die Autoren schonen weder die Führungselite - deren Beschaffenheit sich seit dem Fall der Sowjetunion kaum verändert hat, die aber reicher geworden ist - noch den Staats- und Parteiapparat. ... Das Bild eines zerrissenen, stagnierenden Landes steht hier auf, zerrissen zwischen Mega-Reichtum und wirtschaftlichem Ruin, zwischen Staatsautorität und Demokratie. Ein erhellendes Buch. (Deutschlandradio Kultur)
Politisches Buch in der Kunsthofbuchhandlung:
Lesung und Gespräch mit dem Autor Lev Gudkov und Detlev Claussen
Stillgelegte Fabriken und aufgegebene Menschen, Megakonzerne und eine reiche Führungsklasse, dahinter ein autoritärer Staat, der unliebsame Oligarchen hinter Gitter bringt – widersprüchlich sind die Nachrichten aus der früheren Sowjetunion. Zaslavsky und Gudkov analysieren mit großer Kenntnis und schonungslos das heutige Russland.
Der postkommunistische Übergang ist in Russland historisch einzigartig. Anders als in den ostmitteleuropäischen Staaten fand kein nennenswerter Austausch der Führungselite statt. Veränderungen gab es in der Wirtschaft, wo sich eine gewisse Entstaatlichung vollzog, aber dennoch hat der erbitterte Widerstand des militärisch-industriellen Sektors und der Staats- und Parteibürokratie den Übergang zu einer postindustriellen Gesellschaft verhindert. In der Politik hingegen wird eine Rückbildung zum autoritären Staat immer deutlicher. Das heute herrschende Regime setzt auf die Tradition, Großmachtgehabe, einen paranoiden Nationalismus, die Gleichschaltung der Justiz und eine deklarierte orthodoxe Religiosität und fördert eine Atmosphäre des allgemeinen Zynismus und Massenkonsums. Belegt durch reiches Datenmaterial, beschreiben die Autoren den Weg Russlands vom Ende des Kommunismus zur großen Krise 1998, über den Aufstieg Putins bis hin zu Medwedjew. Und sie kritisieren die westlichen Staaten, deren Haltung mehr von energiepolitischen Erwägungen bestimmt wird als dem Drängen auf Einhaltung der Menschenrechte und die so die autoritäre Staatsmacht festigen. (Verlagsankündigung)
Die Autoren schonen weder die Führungselite - deren Beschaffenheit sich seit dem Fall der Sowjetunion kaum verändert hat, die aber reicher geworden ist - noch den Staats- und Parteiapparat. ... Das Bild eines zerrissenen, stagnierenden Landes steht hier auf, zerrissen zwischen Mega-Reichtum und wirtschaftlichem Ruin, zwischen Staatsautorität und Demokratie. Ein erhellendes Buch. (Deutschlandradio Kultur)