Donnerstag, 10. Juni 2010 18.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Schattenseiten des Green New Deals

Palmölproduktion in Kolumbien

Auf dem Podium:
Frieder Otto Wolf
(Philosoph und Politologe an der FU Berlin)
Thomas Fritz
(freier Autor und Mitarbeiter im Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika FDCL e.V.)

Das Multitalent „Green New Deal“ soll den Weg aus der weltweiten Umwelt- und Wirtschaftskrise weisen. Grüne Wirtschaftszweige sollen weiter ausgebaut werden und die schwindenden fossilen Brennstoffe vielleicht sogar durch erneuerbare und alternative Energieträger ersetzt werden.

Schon heute steigt in der EU und den USA die Nachfrage nach billig produzierten, „sauberen“ Energieträgern stark an. Die kolumbianische Regierung, NGOs und Entwicklungshilfeorganisationen, sowie andere Akteure fördern aus verschiedenen Gründen massiv die Produktion von Palmöl in Kolumbien, welches wie Raps oder Zuckerrohr als Biokraftstoff verwendet wird. Der Anbau der Afrikanischen Palme zieht in Kolumbien jedoch nicht nur die Zerstörung der Umwelt nach sich, sondern geht mit katastrophalen Produktionsbedingungen, einer Erstarkung paramilitärischer Gruppen und der Niederschlagung sozialer Bewegungen einher.

Bei der Abendveranstaltung sollen nicht nur die Möglichkeiten des Green New Deal als globaler, „sauberer“ Ausweg aus der Umwelt- und Wirtschaftskrise diskutiert werden. Die schon jetzt zunehmende, schmutzige Produktion grüner Energieträgern in Kolumbien und anderen Teilen der Welt soll aus internationaler Perspektive einen kritischen Blick auf den Grünen Kapitalismus richten.