- Mittwoch, 10. Dezember 2014 19.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Schauspiel im Livestream - Fluch oder Segen?
Live-Übertragung von "4.48 Psychose" von Sarah Kane in der Aufführung des Schauspiel Dortmund, anschließend Fachgespräch
Geschlossene Veranstaltung. Zutritt nur auf Einladung.
Livestream der Diskussion ab 20.40 Uhr
Livestream im Schauspiel: Welche Chancen bietet die Übertragung von Schauspiel-Aufführungen im Internet? Welche Herausforderungen bringt dies mit sich? Und was bedeutet das für Künstler, Publikum und Kulturgesellschaft? Die Musiktheater in New York und München senden seit Jahren erfolgreich digitale Direktübertragungen in die internationalen Cineplexe, die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker steigert ihre Abonnentenzahlen, der Stream der Netzkonferenz re:publica wird von Spiegel-online eingebettet - nur im Schauspiel bricht bei diesem Thema ein Kulturkampf aus.
Kaum hatte der Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner den kostenlosen Livestream aus den Hallen der Hochkultur gefordert, las man im deutschen Feuilleton von "Theaterzerstörung" (FAZ) und davon, "dass das Niveau zum Teufel ginge" (Die Welt). Olaf Zimmermann, der Geschäftsführer des deutschen Kulturrates, nennt Renners Vorschlag im Deutschlandradio "kontraproduktiv" und sieht den "Wert der Kultur beschädigt". Rolf Bolwin vom Deutschen Bühnenverein hingegen sieht im Gespräch mit dem rbb kulturradio Chancen, mittels - im richtigen Maß und gezielt eingesetztem - Livestream eine größere Öffentlichkeit zu erreichen und verweist auf die Relevanz des Internets als Informationsquelle.
Die Idee bewegt die Szene und das Feuilleton. Wohin führt die Debatte? Brauchen wir einen Pilotversuch? Und wer müsste zustimmen? Ziel dieser Veranstaltung ist die Bestandsaufnahme einer Präsentationsform des Sprechtheaters, die zunehmend Verbreitung findet.
Von 19.30 bis 20.30 Uhr übertragen wir – aus Urheberrechtsgründen im geschlossenen Kreis - die gut 60-minütige Aufführung "4.48 Psychose" von Sarah Kane in der Regie von Kay Voges live aus Dortmund nach Berlin.
Livestream:
Ab 20.40 Uhr diskutieren wir mit Stakeholdern (Verlagen, Künstlern, Verbänden, Intendanten und Netzexperten), die Diskussion wird live gestreamt und ist ab 20.40 Uhr unter www.boell.de/stream , www.thalia-theater.de/de/digital/ und www.nachtkritik.de zu verfolgen.
Live-Kommentare sind unter dem Hashtag #theaterstream möglich und erwünscht.
Mit:
- Geraldine de Bastion - Vorsitzende der Digitalen Gesellschaft, Kuratorin der re:publica, Berlin
- Daniel Hengst - Medientechniker und Videokünstler, Otto-Kasten-Preisträger 2014
- Anne Peter - Kritikerin, Chefredakteurin www.nachtkritik.de, Berlin
- Tim Renner - Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten, Berlin
- Ulf Schmidt - Blogger und Theaterautor, Preisträger beim Heidelberger Stückemarkt 2014
- Nils Tabert - Leiter Rowohlt Theater Verlag, Hamburg
- Kay Voges - Regisseur und Intendant des Schauspiels Dortmund
- Kay Wuschek - Intendant des Theaters an der Parkaue, Mitglied im Rat für die Künste, Berlin
Moderation: Christian Römer, Heinrich-Böll-Stiftung
Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung und des Schauspiel Dortmund. In Kooperation mit dem Thalia Theater und nachtkritik.de
Fachkontakt:
Christian Römer
Heinrich-Böll-Stiftung
E-Mail: roemer@boell.de
- Adresse
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Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin