Selbstermächtigung oder: Welche Rolle spielen ich und mein Körper in der kapitalistischen Leistungsgesellschaft?

Immer mehr wird der Mensch und sein Körper als reiner Kostenfaktor gesehen. Wir sind angehalten, uns ständig selbst zu optimieren – als Ideal werden lebenslanges Lernen und „gesunde“ Körper von Schulen, Universitäten, Krankenkassen und der öffentlichen Politik gepredigt. Konkurrenz erscheint als neues Zauberwort und wer es nicht schafft, sich dem alltäglichen Druck zu stellen, der gilt als Loser, der selbst Schuld ist an seiner Misere. Stress ist der stetige Begleiter allen Tuns; zu Hause und in der Schule, in der Ausbildung, an der Uni, im Beruf, sogar in Momenten von Arbeitslosigkeit.

Viele emanzipatorische Ansätze haben dagegen längst thematisiert, wie man dem gesellschaftlichen Erwartungsdruck begegnen könnte: mit einer Entschleunigung und Wiederaneignung des Lebens, mit einem klaren „Nein“ und dem Versuch, ein neues Verhältnis zu sich selbst und seinem Körper zu schaffen. Allzu oft jedoch beugen sich auch linke AktivistInnen den (eigenen) Druckverhältnissen…

In diesem Seminar starten wir ein Experiment. Ein Seminar, welches einerseits die Hintergründe von Stress, Entfremdung und Selbstoptimierung ausleuchtet und sich gleichzeitig einer Idee der Selbstaneignung verschiedener Aspekte unseres Daseins annimmt. Welche Rolle unsere Körper in diesem Prozess spielen, werden wir uns spielerisch und sportlich annähern. Das heißt, dass wir uns ungefähr die Hälfte der Zeit im nahe gelegenen Sportraum bewegen und nach der Mittagspause im Bildungswerk den aufgeworfenen Fragen nachgehen werden.

Wir freuen uns auf ein lustiges, bewegungsreiches und entspanntes Seminar.

Bitte mitbringen: Bequeme Sportkleidung (Jogginghose, T-Shirt, Turnschuhe). Ihr braucht keinerlei sportliche Vorkenntnisse o.ä., die Lust, sich zu bewegen und auszutauschen reicht völlig aus!

Das Seminar richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre.

Mit:
Navid Thürauf
Sophia Schmitz