Freitag, 25. Februar 2011 10.30 – 17.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Shared Space, Gemeinschaftsstraßen, Begegnungszonen: Neue Impulse für Nahmobilität und öffentliche Räume?

Zwischenbilanz und Perspektiven für deutsche Kommunen (Fachtagung)

In Shared Space steckt viel Potential, um die Lebensqualität unserer Städte und Kommunen zu verbessern und ein faires Miteinander im Verkehr zu erreichen. Seit der ersten Umsetzung eines Shared-Space-Konzeptes in einer deutschen Kommune hat das Konzept die Diskussion um die Gestaltung von Straßen und Plätzen als Mischverkehrsflächen und lebenswerte Aufenthaltsräume befördert und neu belebt.

In zahlreichen deutschen Kommunen sind aus einem Beteiligungsprozess erste Projekte entstanden. Unsere Recherchen ergaben, dass es in Deutschland rund 40 Shared Space-Projekte gibt. Der Umgang mit dem Konzept ist dabei vielfältig und pragmatisch. Dies entspricht der Funktion von Shared Space als Toolbox (Werkzeugkasten) für die Gestaltung öffentlicher Räume.

Trotzdem tun sich viele Kommunen mit dem Konzept schwer. Nicht überall hat die Auseinandersetzung mit Shared Space und die hieraus resultierenden Pilotprojekte zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Oft stößt das Konzept auf Zurückweisung durch die Öffentlichkeit vor Ort, die auf fachliche Missverständnisse bzw. politisierte  Debatten beruht.

Daher wollen wir in einer Fachtagung mit PlanerInnen und kommunalen AkteurInnen diskutieren, wo Shared Space in Deutschland heute steht. Den Schwerpunkt bildet die Diskussion, warum Shared-Space-Projekte in der einen  Kommune erfolgreich umgesetzt werden können und in  der anderen auf Eis liegen. Darauf aufbauend wollen wir debattieren, wie es mit Shared Space in Deutschland weiter gehen kann. Oft fällt es schwer, Neues zu denken, vor allem wenn die Realisierung mit Kosten verbunden istund der Nutzen erst im Nachhinein sichtbar wird.

Deshalb wollen wir zu Beginn mit Prof. Urs Kohlbrenner (TU Berlin, Planergemeinschaft Durbach Kohlbrenner) über die Chancen und den Gewinn an Lebensqualität sprechen, den Shared Space für Städte und Dörfer mit  sich bringen kann, auch unter dem Gesichtspunkt eines grundsätzlichen Wandels bei den Ansprüchen an den öffentlichen Raum in unserer Gesellschaft.

Nach der Mittagspause beginnen wir mit einem Input von Prof. Bernard Schlag (TU Dresden) zu der Frage inwieweit neue Erkenntnisse aus der psychologischen Verkehrsforschung helfen können, konkrete Umsetzungsfragen von Shared Space zu lösen.

Im Anschluss werden Beispiele aus der kommunalen Praxis vorgestellt. Wir wollen dabei über die Chancen von Shared Space und die Hemmnisse für diese Projekte diskutieren.

Zum Abschluss der Fachtagung steht die Frage: Wie geht es weiter mit Shared Space in Deutschland? Ist eine Vernetzung von Akteuren sinnvoll? Welche Rolle könnten dabei Kommunen, Verbände und Forschungseinrichtungen spielen?