Film und Gespräch
- Mittwoch, 13. September 2023 18.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Sieben Winter in Teheran
Let's Dok - Filmvorpremiere
Filmvorführung mit Regisseurin Steffi Niederzoll und Aktivistin Shole Pakravan
Berührend und erschreckend aktuell! Am 13. September 2023 jährt sich zum ersten Mal auch Mahsa Aminis Festnahme, welche deren Ermordung nach sich zog und 2022 die Revolution auslöste.
Im Sommer 2007 wird Reyhaneh Jabbari von einem älteren Mann angesprochen. Er bittet die Studentin, die als Inneneinrichterin jobbt, ihm bei der Gestaltung von Praxisräumen zu helfen. Bei der Ortsbegehung versucht er, sie zu vergewaltigen. Reyhaneh ersticht ihn in Notwehr. Sie wird wegen Mordes verhaftet und zum Tode verurteilt. Sieben Jahre lang sitzt sie im Gefängnis, während ihre Familie Anwälte engagiert und die Öffentlichkeit über den Fall informiert. Trotz nationaler und internationaler politischer und menschenrechtlicher Bemühungen verweist die iranische Justiz auf das „Recht auf Blutrache“: Solange Reyhaneh ihre Anschuldigungen gegen den Mann nicht zurückzieht, darf seine Familie ihren Tod verlangen. Aber Reyhaneh bleibt bei ihrer Aussage und wird im Alter von 26 Jahren gehängt.
Eine Filmvorpremiere im Rahmen von LETsDOK – bundesweite Dokumentarfilmtage
Trailer / Offizielle Homepage des Films
Informationen zum Kartenkauf und zu Ermässigungen siehe Website Raschplatzkino.
Über Shole Pakravan:
Shole Pakravan wurde 1964 in Kermanschah, Iran, geboren. Ab 1986 studierte sie an der Universität der Künste in Teheran und schloss mit einem Bachelor in Puppenspiel ab. Sie heiratete Fereydoon Jabbari und bekam 1987 ihre älteste Tochter Reyhaneh. Zwei weitere Töchter folgten. Neben ihrem Studium begann sie als Schauspielerin zu arbeiten und entschloss sich nach Beendigung ihrer universitären Ausbildung, sich ganz auf diese Profession zu konzentrieren. Erfolgreich spielte sie 28 Jahre lang auf Irans Bühnen und leitete ein kollektives Kulturzentrum. Am 7. Juli 2007 wurde ihre Tochter Reyhaneh verhaftet und eineinhalb Jahre später zum Tode verurteilt. Shole Pakravan war maßgeblich am Kampf gegen die Hinrichtung ihrer Tochter beteiligt, die 2014 einen weltweiten Aufschrei auslöste. Durch Reyhanehs Schicksal ist Shole zu einer wichtigen iranischen Menschenrechtsaktivistin gegen die Todesstrafe geworden. 2017 verließ sie mit ihrer jüngsten Tochter Shahrzad den Iran, da ihr wegen der öffentlichen Anprangerung der Todesstrafe die Inhaftierung drohte. Seit 2017 lebt sie in Deutschland.
Über Steffi Niederzoll:
Steffi Niederzoll wurde 1981 in Nürnberg geboren. Sie studierte von 2001 bis 2007 audiovisuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und der Escuela de Cine y Television in Kuba (EICTV). Ihre Kurzfilme liefen erfolgreich auf zahlreichen renommierten nationalen und internationalen Filmfestivals wie z. B. der Berlinale. Sie nahm an verschiedenen Regie-Masterclasses teil und war Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya, Türkei.
Neben ihrer filmischen Tätigkeit beschäftigt sie sich auch mit interdisziplinären künstlerischen Arbeiten. Sie war Mitglied der Kerngruppe des Kollektivs „1000 Gestalten“, das während des G20-Gipfels in Hamburg mit seiner Performance weltweit für Furore sorgte. Ihre kollektiven Arbeiten wurden unter anderem auf dem Brecht-Festival, in der Kunsthalle Baden-Baden und im Museum für zeitgenössische Kunst in Roskilde und Vejle, Dänemark präsentiert. Gemeinsam mit Shole Pakravan schrieb sie das Buch „Wie man ein Schmetterling wird“, das am 26. Januar 2023 im Berlin Verlag erscheint. SIEBEN WINTER IN TEHERAN ist ihr erster langer Dokumentarfilm und ihr Debüt als Regisseurin.
Anreise:
Wir empfehlen eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad. Das Kino am Raschplatz ist nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Sie erreichen esmit den U-Bahn-Linien 1, 2, 3, 7 und 9 sowie mit den Straßenbahnlinen 10 und 17, Haltestelle Hauptbahnhof/ZOB.
Ihr Fahrrad steht trocken und sicher in der Step Fahrradstation. Sie ist bis 23.00 Uhr geöffnet.
Ort: Kino am Raschplatz, Raschplatz 5, 30161 Hannover
Das Kino ist barrierefrei zu erreichen.
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
- Sprache
- Deutsch
- Persisch (Farsi)
- Teilnahmegebühren
- 8,50€