Mittwoch, 06. Dezember 2006 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Siebenundzwanzig Fragen

Wie weit kann man von dem Leben in den großen Städten, an den Rändern und abseits der Städte erzählen, den prägenden Erfahrungen, den entscheidenden Ereignissen im Leben von Menschen und den Auswirkungen auf das Denken und Empfinden nachspüren, indem man den unterschiedlichsten Menschen die immer gleichen siebenundzwanzig Fragen stellt? Der Videokünstler und Theaterregisseur Sven Mundt hat 2002 die Arbeit an dem Fragenkatalog für die Schaubühne Lindenfels in Leipzig begonnen, und nach Installationen in Meiningen, Frankfurt/Main, Berlin, München und Weimar den Menschen in dem siebenhundert Jahre alten Dreihundert-Seelen-Dorf Heuersdorf, das nach fünfzehnjährigem Kampf dem Braunkohleabbau weichen muss, die siebenundzwanzig Fragen gestellt. In den Interviews versuchen die Gesprächspartner mit dem Nachdenken über ihr Leben vor dem eigenen biographischen Hintergrund und den damit verbundenen Hoffnungen, Ängsten, Horizonten und Wertvorstellungen, für sich auf diese Fragen Antworten zu finden, und entwerfen dabei ein authentisches Bild von sich selbst, mit dem sie sich als Person konstituieren wollen. Mit welcher Offenheit und Komplexität sie von sich und ihrem Leben erzählen und was sie dabei preisgeben und was nicht, entscheiden sie selbst. Es sind drei Interviews ungeschnitten zu sehen, mit einer achtzigminütigen Aufnahme des Kohlekraftwerks Lippendorf und vierzig Aufnahmen vom Dorf.<br> <br> Die Videoinstallation ist während der Ausstellungszeiten zu sehen. Am 6. Dezember präsentieren wir die Installation auf Großbildleinwand in Anwesenheit von Sven Mundt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zu Gesprächen.<br> <br> Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung Klimawandel in Sachsen statt. Informationen zur Ausstellung und zum Thema unter unserer Sonderhomepage.<br> <br> Autorin der Ausstellung ist die Leipziger Journalistin Annett Müller, die Gestaltung verantworten die Kommunikatisten.<br>