Podiumsdiskussion
- Mittwoch, 08. September 2021 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Sommer, Sonne, EU-Grenzpolitik - Menschenrechtsverletzungen auf den Kanaren
Die Anmeldung ist geschlossen. Alle Kurzentschlossenen können die Veranstaltung bei youtube sehen: https://youtu.be/lmOGTsPjCfA
*english version below*
Seit Ende 2020 steigt die Zahl der Schutzsuchenden aus Westafrika, die über den Atlantik die kanarischen Inseln erreichen, rasant. Dieser Weg gilt als die gefährlichste und tödlichste Fluchtroute. Gleichzeitig werden die westlichen Mittelmeerrouten von der EU blockiert. Die Gründe für den enormen Zulauf an Schutzsuchenden sind vielfältig: Nicht nur zwingen bewaffnete Konflikte die Menschen zur Flucht, auch der Verkauf von Fischereilizenzen an europäische und chinesische Fischfangunternehmen, sowie eine schwere Wirtschaftskrise in Regionen Nord- und Westafrikas infolge der Covid-19-Pandemie spielen eine entscheidende Rolle. Die Versorgungslage in den provisorischen und überfüllten Zeltlagern und Unterkünften auf den Inseln erweist sich zunehmend als prekär und menschenunwürdig: Es mangelt an grundlegender Versorgung mit Nahrungsmitteln, der Bereitstellung von sanitären Anlagen und Hygieneartikeln, dem Zugang zu medizinischer Versorgung, sowie der Möglichkeit juristischer Beratung. An die Ermöglichung von Hygienevorkehrungen zum Schutz vor Corona ist gar nicht erst zu denken. Zudem ist die Praxis, die Menschen auf den Inseln festzuhalten, gemäß dem kanarischen Verwaltungsgericht nicht rechtmäßig. Gemäß Expert*innen sind die Prognosen für die nächsten Monate verheerend – während die Ankunft von zahlreichen Menschen erwartet wird, schauen die nationalstaatlichen Regierungen sowie die EU weiterhin weg. Es ist Zeit, menschenwürdige Lösungen insbesondere von der EU zu fordern.
Referent*innen und Ablauf
Nach einem kurzen Film zur aktuellen Situation auf den Kanaren folgt ein Input des Filmemachers Till Egen, sowie Paola Arenas von der Initiative Watch the Med Alarme Phone. Anschließend folgt eine Podiumsdiskussion mit den zwei Expert*innen und Erik Marquardt (EU-Parlament, Bündnis 90/Die Grünen). Es moderiert Johanna Scherf.
Die Veranstaltung findet Online über Zoom in englischer Sprache statt.
Außerdem wird es möglich sein die Veranstaltung über Youtube zu streamen.
Eine Kooperation des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg, der Stiftung Leben & Umwelt Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz und der Petra-Kelly-Stiftung.
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Since the end of 2020, rising numbers of people from West Africa cross the Atlantic Ocean to reach the Canary Islands. This route is considered as the most dangerous and deadliest migration route. Meanwhile, the western Mediterranean routes are blocked by the EU. There are various reasons for the increasing number of people seeking protection: armed conflicts, the sale of fishing licenses to European and Chinese fishing companies, as well as a severe economic crisis in regions of North and West Africa as a result of the Covid 19 pandemic.
The supply situation in the provisional and overcrowded tent camps and shelters on the islands is increasingly precarious and inhumane: there is a lack of basic food supplies, sanitary facilities and hygiene articles, access to medical care, and the possibility of legal counselling. In addition, the practice of detention on the islands is not legal according to the Canary Islands Administrative Court. According to experts, the prognosis for the coming months is devastating - while the arrival of large numbers of people is expected, national governments and the EU continue look away. It is time to demand humane solutions, especially from the EU!
After a short film about the current situation on the Canary Islands, the film maker Till Egen as well as Paola Arenas from the initiative Watch the Med Alarm Phone will give a short input on the situation on the Canary Islands. Afterwards there will be a panel discussion with the two experts and Erik Marquard (EU Parliament, Bündnis 90/Die Grünen), which will be moderated by Johanna Scherf.
The event will take place online via Zoom in English.
*english version below*
Seit Ende 2020 steigt die Zahl der Schutzsuchenden aus Westafrika, die über den Atlantik die kanarischen Inseln erreichen, rasant. Dieser Weg gilt als die gefährlichste und tödlichste Fluchtroute. Gleichzeitig werden die westlichen Mittelmeerrouten von der EU blockiert. Die Gründe für den enormen Zulauf an Schutzsuchenden sind vielfältig: Nicht nur zwingen bewaffnete Konflikte die Menschen zur Flucht, auch der Verkauf von Fischereilizenzen an europäische und chinesische Fischfangunternehmen, sowie eine schwere Wirtschaftskrise in Regionen Nord- und Westafrikas infolge der Covid-19-Pandemie spielen eine entscheidende Rolle. Die Versorgungslage in den provisorischen und überfüllten Zeltlagern und Unterkünften auf den Inseln erweist sich zunehmend als prekär und menschenunwürdig: Es mangelt an grundlegender Versorgung mit Nahrungsmitteln, der Bereitstellung von sanitären Anlagen und Hygieneartikeln, dem Zugang zu medizinischer Versorgung, sowie der Möglichkeit juristischer Beratung. An die Ermöglichung von Hygienevorkehrungen zum Schutz vor Corona ist gar nicht erst zu denken. Zudem ist die Praxis, die Menschen auf den Inseln festzuhalten, gemäß dem kanarischen Verwaltungsgericht nicht rechtmäßig. Gemäß Expert*innen sind die Prognosen für die nächsten Monate verheerend – während die Ankunft von zahlreichen Menschen erwartet wird, schauen die nationalstaatlichen Regierungen sowie die EU weiterhin weg. Es ist Zeit, menschenwürdige Lösungen insbesondere von der EU zu fordern.
Referent*innen und Ablauf
Nach einem kurzen Film zur aktuellen Situation auf den Kanaren folgt ein Input des Filmemachers Till Egen, sowie Paola Arenas von der Initiative Watch the Med Alarme Phone. Anschließend folgt eine Podiumsdiskussion mit den zwei Expert*innen und Erik Marquardt (EU-Parlament, Bündnis 90/Die Grünen). Es moderiert Johanna Scherf.
Die Veranstaltung findet Online über Zoom in englischer Sprache statt.
Außerdem wird es möglich sein die Veranstaltung über Youtube zu streamen.
Eine Kooperation des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg, der Stiftung Leben & Umwelt Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz und der Petra-Kelly-Stiftung.
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Since the end of 2020, rising numbers of people from West Africa cross the Atlantic Ocean to reach the Canary Islands. This route is considered as the most dangerous and deadliest migration route. Meanwhile, the western Mediterranean routes are blocked by the EU. There are various reasons for the increasing number of people seeking protection: armed conflicts, the sale of fishing licenses to European and Chinese fishing companies, as well as a severe economic crisis in regions of North and West Africa as a result of the Covid 19 pandemic.
The supply situation in the provisional and overcrowded tent camps and shelters on the islands is increasingly precarious and inhumane: there is a lack of basic food supplies, sanitary facilities and hygiene articles, access to medical care, and the possibility of legal counselling. In addition, the practice of detention on the islands is not legal according to the Canary Islands Administrative Court. According to experts, the prognosis for the coming months is devastating - while the arrival of large numbers of people is expected, national governments and the EU continue look away. It is time to demand humane solutions, especially from the EU!
After a short film about the current situation on the Canary Islands, the film maker Till Egen as well as Paola Arenas from the initiative Watch the Med Alarm Phone will give a short input on the situation on the Canary Islands. Afterwards there will be a panel discussion with the two experts and Erik Marquard (EU Parliament, Bündnis 90/Die Grünen), which will be moderated by Johanna Scherf.
The event will take place online via Zoom in English.
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
- Sprache
- Deutsch