- Freitag, 16. Juli 2010 – Sonntag, 18. Juli 2010 In meinem Kalender speichern
Sommerakademie
Grenzen des Wachstums
1972 blickte der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ zurück auf eine Periode ungeahnter Entfesselung von Technologie, Ökonomie und - damit einhergehend - der menschlichen Bedürfnisse. Die Unterordnung aller Lebensbereiche unter die Ökonomie, hat die bundesrepublikanische Geschichte nach 1945 stark geprägt. Sie gerieten in den 1970er Jahren in den Blick und bilden seither Diskussionszusammenhänge,
die in der jüngsten Gegenwart wieder besondere Brisanz erfahren. Es ist klar, dass diese Entfesselung die Erde und wahrscheinlich den Menschen überfordert. Der Klimawandel hat das mittlerweile für alle Menschen unübersehbar gemacht. Da er nicht bloß „technisch“ verursacht ist, müssen wir uns fragen, ob ein ökonomisch-technischer Wandel wie der „Green New Deal“ genügt, wenn er nur als Steigerung ökologisch effizienter Techniken verstanden wird, ohne jedoch die Frage nach dem Wachstum zu stellen. Reicht die Effektivierung und Ökologisierung der Technik, um der Klimakrise Einhalt zu gebieten, wenn trotzdem der globale Ressourcenverbrauch insgesamt nicht sinkt? Zum Beispiel werden weltweit die einzelnen Autos immer verbrauchsärmer, doch die rasant steigende Zahl an Fahrzeugen führt zu globaler Steigerung des Ressourcenverbrauchs. Wie könnte ein Weg zu einer umweltverträglichen Kultur aussehen? In der Sommerakademie beschäftigen wir uns am ersten Tag mit der Entstehung des Zusammenhangs von ökonomischer Totalisierung und menschlicher Dynamisierung: Ist eine Richtungsänderung möglich und wie könnte ein „Downsizing“ der Bedürfniswelten hin zu einem
umweltverträglichen Maß eingeleitet werden?
Am zweiten Tag geht es um Wohlstandsindizes, die nicht ökonomisch verengt sind, wie das Bruttosozialprodukt. Ein Beispiel ist der Nationale Wohlfahrtsindex von Roland Zieschank. Auch die von Nicolas Sarkozy
eingesetzte Kommission (mit Joseph Stiglitz/Amartya Sen) soll die Messung der Wirtschaftsleistung und des sozialen Fortschritts reformieren. Helfen solche Indizes, den Weg vom fiktiven homo oecono-micus – dem reinen Verwerter des Werts – zurück zum Menschen zu finden?
Am Schlusstag wollen wir aus beiden Fragerichtungen politische Herausforderungen entwickeln.
Das vollständige Programm der Sommerakademie erscheint im März. Ein Webdossier mit weiterführenden Informationen wird derzeit vorbereitet.
die in der jüngsten Gegenwart wieder besondere Brisanz erfahren. Es ist klar, dass diese Entfesselung die Erde und wahrscheinlich den Menschen überfordert. Der Klimawandel hat das mittlerweile für alle Menschen unübersehbar gemacht. Da er nicht bloß „technisch“ verursacht ist, müssen wir uns fragen, ob ein ökonomisch-technischer Wandel wie der „Green New Deal“ genügt, wenn er nur als Steigerung ökologisch effizienter Techniken verstanden wird, ohne jedoch die Frage nach dem Wachstum zu stellen. Reicht die Effektivierung und Ökologisierung der Technik, um der Klimakrise Einhalt zu gebieten, wenn trotzdem der globale Ressourcenverbrauch insgesamt nicht sinkt? Zum Beispiel werden weltweit die einzelnen Autos immer verbrauchsärmer, doch die rasant steigende Zahl an Fahrzeugen führt zu globaler Steigerung des Ressourcenverbrauchs. Wie könnte ein Weg zu einer umweltverträglichen Kultur aussehen? In der Sommerakademie beschäftigen wir uns am ersten Tag mit der Entstehung des Zusammenhangs von ökonomischer Totalisierung und menschlicher Dynamisierung: Ist eine Richtungsänderung möglich und wie könnte ein „Downsizing“ der Bedürfniswelten hin zu einem
umweltverträglichen Maß eingeleitet werden?
Am zweiten Tag geht es um Wohlstandsindizes, die nicht ökonomisch verengt sind, wie das Bruttosozialprodukt. Ein Beispiel ist der Nationale Wohlfahrtsindex von Roland Zieschank. Auch die von Nicolas Sarkozy
eingesetzte Kommission (mit Joseph Stiglitz/Amartya Sen) soll die Messung der Wirtschaftsleistung und des sozialen Fortschritts reformieren. Helfen solche Indizes, den Weg vom fiktiven homo oecono-micus – dem reinen Verwerter des Werts – zurück zum Menschen zu finden?
Am Schlusstag wollen wir aus beiden Fragerichtungen politische Herausforderungen entwickeln.
Das vollständige Programm der Sommerakademie erscheint im März. Ein Webdossier mit weiterführenden Informationen wird derzeit vorbereitet.
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Nordrhein-Westfalen