Donnerstag, 30. Oktober 2014 19.00 In meinem Kalender speichern

Sprache und Selbstbehauptung

Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, Erfurt

Sprache und Selbstbehauptung 

Offizielle und widerständige Sprache in der DDR 
Prof. Dr. Ulla Fix, Prof. em. Institut für Germanistik, Universität Leipzig

Aufbruch durch Sprache und Musik. Kulturelle Gegenelite in Weißrussland 
Ingo Petz, Journalist

Texte aus Weißrussland 
Vorgestellt von Iryna Herasimovich, Übersetzerin, Kulturmanagerin und Kuratorin aus Minsk

Widerstand gegen Gewalt und revolutionäre Bestrebungen zeichnen sich durch einen neuen Sprachduktus aus. Ulla Fix betrachtet widerständiges, sich Freiräume schaffendes  Sprechen im Herbst 1989 vor dem Hintergrund der Regeln des offiziellen Sprachgebrauchs der DDR. Sie bedient sich dabei des Vergleichs  von „DDR-Losungen“ mit „Demo-Sprüchen“.

Ausgehend von diesen Erfahrungen geben der deutsche Journalist Ingo Petz und die Weißrussin Iryna Herasimovich Einblicke in ein aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwundenes Land im Herzen Europas: das oft als „letzte Diktatur Europas“ bezeichnete Weißrussland. Wieder wird Sprache zum Mittel der Selbstbehauptung gegen einen autoritären Staat. Doch anders als die Wahl der Worte wie in der DDR ist es in Weißrussland bereits die weißrussische Sprache selbst, die der Repression durch die Staatsmacht ausgesetzt ist.

Anschließend Podiumsgespräch
Moderation:  Manuel Leppert, Stiftung Ettersberg

 

Zur Veranstaltungsreihe "Über das Sprechen"

Für so unterschiedliche Zusammenhänge wie den Umgang mit NS-Verbrechen und Krieg, die inneren Verhältnisse in der DDR und die Auseinandersetzung mit aktueller neonazistischer Gewalt veranschaulichte die 2013 durchgeführte  Veranstaltungsreihe Das große Schweigen und seine Folgen, wie wichtig es für eine lebendige Zivilgesellschaft ist, über das Schweigen und über Verschwiegenes ins Gespräch miteinander zu kommen. Nun wird zum Thema:  Wie und worüber sprechen die Menschen und wie und worüber sollten sie miteinander sprechen? In Abwandlung des kulturellen Jahresthemas der Landeshauptstadt „Wie viele Worte braucht der Mensch?“ fragt die Veranstaltungsreihe: Welche Worte (ge-)braucht der Mensch?

Weitere Veranstaltungen der Reihe:

Sprache und Verantwortung
21. Oktober, 19 Uhr 
Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, Erfurt

 

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