- Dienstag, 21. Oktober 2014 19.00 In meinem Kalender speichern
Sprache und Verantwortung
Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, Erfurt
Thematische Einführung am Beispiel „Sprechen über Auschwitz“
PD Dr. Annegret Schüle, Historikerin
Sprache ist Denken – Über den gedankenlosen Umgang mit Sprache
Dr. Peter Radtke, Schauspieler und Autor, Mitglied des Deutschen Ethikrates
Sprache und Militär
Prof. Dr. Matthias Rogg, Oberst und Direktor des Militärhistorischen Museums Dresden
Annegret Schüle fragt in ihrer Einführung nach der einerseits verletzenden und andererseits heilenden Funktion von Sprache und schöpft dabei aus ihren Erfahrungen als Kuratorin des Erinnerungsortes Topf & Söhne und Dozentin mit den Schwerpunkten jüdische Geschichte und Holocaust.
„Der Sprechende hat die Verantwortung, Sprache ist Verantwortung.“, so Peter Radtke. Er wird sich damit auseinandersetzen, wie Menschen durch die Wahl ihrer Worte andere diskriminieren – nicht aus Menschenverachtung, sondern aus Gedankenlosigkeit, die eigentlich keine ist, denn einen "gedankenlosen"' Umgang mit Sprache gibt es gar nicht.
Matthias Rogg erläutert, wie Militär und Krieg unbewusst in Formulierungen der Alltagssprache Einzug gehalten haben. Er stellt Bezüge zwischen historischen und aktuellen militärischen Auseinandersetzungen her und gibt Auskunft über deren sprachliche Darstellung und Vermittlung in der Öffentlichkeit.
Anschließend Podiumsgespräch
Moderation: PD Dr. Annegret Schüle
Zur Veranstaltungsreihe "Über das Sprechen"
Für so unterschiedliche Zusammenhänge wie den Umgang mit NS-Verbrechen und Krieg, die inneren Verhältnisse in der DDR und die Auseinandersetzung mit aktueller neonazistischer Gewalt veranschaulichte die 2013 durchgeführte Veranstaltungsreihe Das große Schweigen und seine Folgen, wie wichtig es für eine lebendige Zivilgesellschaft ist, über das Schweigen und über Verschwiegenes ins Gespräch miteinander zu kommen. Nun wird zum Thema: Wie und worüber sprechen die Menschen und wie und worüber sollten sie miteinander sprechen? In Abwandlung des kulturellen Jahresthemas der Landeshauptstadt „Wie viele Worte braucht der Mensch?“ fragt die Veranstaltungsreihe: Welche Worte (ge-)braucht der Mensch?
weitere Veranstaltungen der Reihe:
Sprache und Selbstbehauptung
30. Oktober, 19 Uhr
Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, Erfurt
Files
- Veranstaltungsreihe
- Über das Sprechen: Welche Worte (ge-)braucht der Mensch?
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Thüringen