Sonntag, 19. März 2023 15.00 – 17.15 Uhr In meinem Kalender speichern

Stadtspaziergang - 175 Jahre Revolution - Märzrevolution 1848

Vom Volkspark Friedrichshain zum Alexanderplatz - Soziale Bewegungen für Freiheit, Solidarität und Menschenrechte von 1848 bis morgen

In diesen Tagen wird sehr deutlich: die Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sie lebt von aktiven Demokrat:innen. Umso wichtiger ist es, sich historische Meilensteine im Kampf um Demokratie anzuschauen.
Solche Meilensteine waren zum Beispiel die Revolutionen von 1848 und vom November 1918. Was sind Lehren aus diesen historischen Ereignissen für die Bewahrung der Demokratie, für die Verwirklichung der Menschenrechte, für emanzipatorische Bewegungen heute?
Das sind Leitfragen dieses Spaziergangs. Er beginnt im Volkspark Friedrichshain am Friedhof der Märzgefallenen. Hier sind zum einen die Opfer der blutigen Unterdrückung einer Demonstration in Berlin am 19. März 1848 begraben. Und zum anderen Menschen, die im Zuge der Repression gegen die Novemberrevolution von 1918 /1919 umgebracht wurden.

Fanny Lewald, eine deutsche jüdische Schriftstellerin, die sich für die Revolution von 1848 und für Frauenrechte einsetzte, schrieb im März 1849 über diesen Ort – bei der Betrachtung der Texte auf den Grabsteinen:

„Weil das Volk sich der Gewalt gegenüber als eine Macht hatte empfinden lernen, ist ihm der Mut gekommen, seine eigen Sprache zu sprechen.“

In beiden Revolutionen ging es um Menschen- und Bürger:innenrechte – und dabei immer auch um Frauenrechte. Und in beiden Revolutionen war – allein von ihren grundlegenden Zielen her - auch der Kampf gegen Antisemitismus bedeutsam.

Gerade die Revolution von 1848 ereignete sich auf europäischer Ebene: Paris, Mailand, Venedig, Wien, Berlin, Bukarest waren einige der Schauplätze.

Und in den revolutionären Ereignisse von 1918/19 spielten nicht nur weiße Personen eine Rolle: bekannt wurden die Forderungen von 17 Schwarzen Aktivist:innen aus Kamerun, die sie im Jahr 1919 an die deutsche Kolonialmacht richteten. Einer von ihnen – Theophilus Wonja Michael - starb 1934 im Krankenhaus im Volkspark Friedrichshain.

(Flavia Cahn, 1934 – Theophilus Wonja Michael stirbt in Friedrichshain, in: Die postkoloniale Stadt lesen. Historische Erkundungen in Friedrichshain-Kreuzberg Herausgegeben von Natalie Bayer und Mark Terkessidis, Verbrecher Verlag Berlin 2022, S.293 – 298)

Auf dem Spaziergang geht es auch um den Aufstand in der DDR vom Juni 1953, um dessen Niederschlasgung und die erfolgreiche Revolution von 1989.
Letztlich ist aus der Revolution von 1989 das Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Straße 4 entstanden.
An diesem Ort soll auch diskutiert werden, was sich in der Gegenwart aus den erwähnten revolutionären Entwicklung der Vergangenheit lernen lässt.

Referent: Martin Forberg M.A.
Martin Forberg ist politischer Bildner, Publizist und Stadtbilderklärer. Er hat Neuere Geschichte mit den Nebenfächern Soziologie und Ethnologie studiert.

Treffpunkt wird kurz vor dem Termin per E-Mail bekannt gegeben.

Hinweis zu Cororna
Der Stadtspaziergang ist teilnahmebegrenzt auf 12 Personen, um den nötigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern für Teilnehmende und Passant*innen zu gewährleisten. Wir appellieren an alle, selbstständig darauf zu achten, dass dieser Mindestabstand zu jeder Zeit eingehalten wird. Es wird eine Führungsanlage geben, mit Kopfhörern für alle Teilnehmenden. Aufgrund der geringen Teilnehmer*innenzahl erwarten wir eine hohe Verbindlichkeit bei einer Anmeldung! Obwohl die Veranstaltung nicht in geschlossenen Räumen stattfindet, wird das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen!

Die Veranstaltung wird finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch