- Sonntag, 14. Mai 2023 15.00 – 17.15 Uhr In meinem Kalender speichern
Stadtspaziergang: "55 Jahre 1968" - Die Student*innenbewegung in Berlin
Berlin-Charlottenburg
Stadtspaziergang: "55 Jahre 1968" - Die Student*innenbewegung in Berlin
Von der Technischen Universität über den Sophie-Charlotte zum Klausener Platz in Berlin-Charlottenburg
Auf diesem Stadtspaziergang geht es um die „1968er Bewegung“, die Außerparlamentarische Opposition (APO), die in den 1960er Jahren in West-Berlin und der Bundesrepublik Deutschland stark war. Sie wurde nicht nur, aber auch nicht zuletzt von Studierenden getragen. „1968“ hatte langfristige Folgen für die Demokratisierung der Gesellschaft.
Und: „1968“, das waren zugleich weltweite Proteste der jüngeren Generation für Gerechtigkeit und Befreiung, gegen Unterdrückung und Krieg:
in Paris, Prag, in Südafrika und in Senegal, in Tunesien und Ägypten, in Mexiko und in Japan.
Wir beginnen an der Technischen Universität in Charlottenburg. Hier fand im Februar 1968 der Internationale Vietnam-Kongress statt – organisiert vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Es ging um Protest und um Widerstand gegen den Krieg der USA in Vietnam. Eine bedeutende Persönlichkeit war auch hier Rudi Dutschke – der prominenteste Vertreter der Studierendenbewegung in West-Berlin und der Bundesrepublik.
Das Attentat auf ihn am 11.April 1968 stärkte die Kampagne für eine Enteignung des Springer-Konzerns und hatte auch militante Proteste zur Folge. Die Springer-Presse wurde für das Attentat mitverantwortlich gemacht.
Ebenfalls 1968 gründete sich der Aktionsrat zur Befreiung der Frauen in West-Berlin. Die Filmemacherin Helke Sander und andere Frauen kritisierten die Männerdominanz im Sozialistischen Deutschen Studentenbund scharf.
Der Student Benno Ohnesorg wurde am 2. Juni 1967 an der Deutschen Oper. während einer Demonstration gegen den Besuch des diktatorisch regierenden Schahs Reza Pahlevi von Iran von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen.
Aktivist:innen aus Ländern des Südens spielten eine wichtige Rolle im SDS: Bahman Nirumand hatte dafür geworben, sich auch gegen die Ungerechtigkeiten in Iran zu engagieren. Nirumand ist noch heute eine bedeutende Stimme der iranischen Opposition in Deutschland.
Im letzten Teil des Spaziergangs werden weitere Einflüsse der außerparlamentarischen Opposition von 1968 beleuchtet: in dem spannenden Kiez zwischen Sophie-Charlotte- und Klausener Platz gab es schon in den 1970ern eine aktive Mieter:innenbewegung. Hausbesetzungen sollten der Verdrängung Einhalt gebieten. Hier wurde die Idee der „behutsamen Stadterneuerung“ geboren, die dann ab 1984 in West-Berlin ganz offiziell die Politik der Zerstörung von Wohnraum ablöste.
Dieser Kiez steht historisch für den Widerstand gegen das Naziregime und in der Gegenwart für ein aktives Miteinander in Solidarität mit Geflüchteten, und in der Solidarität gegen Rassismus.
Referent Martin Forberg M.A.
Martin Forberg ist politischer Bildner, Publizist und Stadtbilderklärer. Er hat Neuere Geschichte mit den Nebenfächern Soziologie und Ethnologie studiert.
Treffpunkt wird kurz vor dem Termin per E-Mail bekannt gegeben.
Unsere Corona-Präventionsmaßnahmen
Der Stadtspaziergang ist teilnahmebegrenzt auf 12 Personen, um den nötigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern für Teilnehmende und Passant*innen zu gewährleisten. Wir appellieren an alle, selbstständig darauf zu achten, dass dieser Mindestabstand zu jeder Zeit eingehalten wird. Es wird eine Führungsanlage geben, mit Kopfhörern für alle Teilnehmenden. Aufgrund der geringen Teilnehmer*innenzahl erwarten wir eine hohe Verbindlichkeit bei einer Anmeldung! Obwohl die Veranstaltung nicht in geschlossenen Räumen stattfindet, wird das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen!
Die Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Von der Technischen Universität über den Sophie-Charlotte zum Klausener Platz in Berlin-Charlottenburg
Auf diesem Stadtspaziergang geht es um die „1968er Bewegung“, die Außerparlamentarische Opposition (APO), die in den 1960er Jahren in West-Berlin und der Bundesrepublik Deutschland stark war. Sie wurde nicht nur, aber auch nicht zuletzt von Studierenden getragen. „1968“ hatte langfristige Folgen für die Demokratisierung der Gesellschaft.
Und: „1968“, das waren zugleich weltweite Proteste der jüngeren Generation für Gerechtigkeit und Befreiung, gegen Unterdrückung und Krieg:
in Paris, Prag, in Südafrika und in Senegal, in Tunesien und Ägypten, in Mexiko und in Japan.
Wir beginnen an der Technischen Universität in Charlottenburg. Hier fand im Februar 1968 der Internationale Vietnam-Kongress statt – organisiert vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Es ging um Protest und um Widerstand gegen den Krieg der USA in Vietnam. Eine bedeutende Persönlichkeit war auch hier Rudi Dutschke – der prominenteste Vertreter der Studierendenbewegung in West-Berlin und der Bundesrepublik.
Das Attentat auf ihn am 11.April 1968 stärkte die Kampagne für eine Enteignung des Springer-Konzerns und hatte auch militante Proteste zur Folge. Die Springer-Presse wurde für das Attentat mitverantwortlich gemacht.
Ebenfalls 1968 gründete sich der Aktionsrat zur Befreiung der Frauen in West-Berlin. Die Filmemacherin Helke Sander und andere Frauen kritisierten die Männerdominanz im Sozialistischen Deutschen Studentenbund scharf.
Der Student Benno Ohnesorg wurde am 2. Juni 1967 an der Deutschen Oper. während einer Demonstration gegen den Besuch des diktatorisch regierenden Schahs Reza Pahlevi von Iran von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen.
Aktivist:innen aus Ländern des Südens spielten eine wichtige Rolle im SDS: Bahman Nirumand hatte dafür geworben, sich auch gegen die Ungerechtigkeiten in Iran zu engagieren. Nirumand ist noch heute eine bedeutende Stimme der iranischen Opposition in Deutschland.
Im letzten Teil des Spaziergangs werden weitere Einflüsse der außerparlamentarischen Opposition von 1968 beleuchtet: in dem spannenden Kiez zwischen Sophie-Charlotte- und Klausener Platz gab es schon in den 1970ern eine aktive Mieter:innenbewegung. Hausbesetzungen sollten der Verdrängung Einhalt gebieten. Hier wurde die Idee der „behutsamen Stadterneuerung“ geboren, die dann ab 1984 in West-Berlin ganz offiziell die Politik der Zerstörung von Wohnraum ablöste.
Dieser Kiez steht historisch für den Widerstand gegen das Naziregime und in der Gegenwart für ein aktives Miteinander in Solidarität mit Geflüchteten, und in der Solidarität gegen Rassismus.
Referent Martin Forberg M.A.
Martin Forberg ist politischer Bildner, Publizist und Stadtbilderklärer. Er hat Neuere Geschichte mit den Nebenfächern Soziologie und Ethnologie studiert.
Treffpunkt wird kurz vor dem Termin per E-Mail bekannt gegeben.
Unsere Corona-Präventionsmaßnahmen
Der Stadtspaziergang ist teilnahmebegrenzt auf 12 Personen, um den nötigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern für Teilnehmende und Passant*innen zu gewährleisten. Wir appellieren an alle, selbstständig darauf zu achten, dass dieser Mindestabstand zu jeder Zeit eingehalten wird. Es wird eine Führungsanlage geben, mit Kopfhörern für alle Teilnehmenden. Aufgrund der geringen Teilnehmer*innenzahl erwarten wir eine hohe Verbindlichkeit bei einer Anmeldung! Obwohl die Veranstaltung nicht in geschlossenen Räumen stattfindet, wird das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen!
Die Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
- Sprache
- Deutsch