Sonntag, 15. Oktober 2023 15.00 – 17.15 Uhr In meinem Kalender speichern

Stadtspaziergang: Soziale Bewegungen für gleiche Rechte

Solidarische Initiativen in Berlin gegen Ausgrenzung und rechte Gewalt

ANMELDESCHLUSS 13.10.23 um 15 Uhr!

Auf dem Stadtspaziergang schauen wir uns solidarische Menschen und Initiativen in Berlin in Geschichte und Gegenwart an.

Dabei ist ein bedeutender Ausgangspunkt die Frage, wie angesichts des Naziregimes Menschen den Mut aufbrachten, sich solidarisch zu verhalten und sehr oft angesichts akuter Gefährdungen für ihr eigenes Leben verfolgte Menschen zu unterstützen.

Deshalb beginnen wir am Ort des ehemaligen Kaufhauses N.Israel, das gegenüber vom Roten Rathaus, im Nikolaiviertel, stand.
Der letzte Direktor dieses Kaufhauses, Wilfrid Israel, brachte zur Zeit des Naziregimes bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1943 vielfältige Rettungsaktionen für verfolgte Jüdinnen und Juden auf den Weg.
Besonders bekannt wurden die „Kindertransporte“ nach Grossbritannien, mit denen vom November 1938 bis zum August 1939 mindestens 10.000 jüdische Kinder gerettet wurden.

Was brachte Wilfrid Israel, der selbst als Jude, als Sozialist, als Pazifist und als homosexueller Mann bedroht war, dazu, sein Leben der Rettung anderer zu widmen?

Diese Frage: Warum handeln Menschen solidarisch? durchzieht den Rundgang.

Dabei ist es sehr wichtig, zwischen den extremen Bedingungen angesichts des besonders verbrecherischen Charakters des Naziregimes und den Voraussetzungen solidarischen Handelns beispielsweise in der Gegenwart zu unterscheiden.

Weitere Personen, Initiativen und Themen, die (neben anderen) vorkommen:

Martin Luther King und sein Besuch in Ost-Berlin im September 1964 (er hat bei dieser Gelegenheit auch in der Marienkirche gesprochen);
Die Blindenwerkstatt von Otto Weidt, in der u.a. Inge Deutschkron überlebte und weitere „Stille Helden“, die Menschen zur Zeit des Naziregimes versteckten;
Solidarität mit Geflüchteten am Hauptbahnhof - heute: mit Menschen aus der Ukraine und 2015 mit Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern;
Unterstützung von obdachlosen Menschen am Hauptbahnhof und an weiteren Orten in der Stadt;
„Moabit hilft“: ein Engagement für Geflüchtete mit Tradition.

Natürlich soll auch angesprochen werden, wie Menschen aktuell diese Initativen – auch niederschwellig – unterstützen können. Der Austausch über Erfahrungen und Ansichten der Teilnehmenden ist ebenfalls sehr willkommen.


Referent:
Martin Forberg ist politischer Bildner, Publizist und Stadtbilderklärer. Er hat Neuere Geschichte mit den Nebenfächern Soziologie und Ethnologie studiert.

Treffpunkt wird kurz vor dem Termin per E-Mail bekannt gegeben.

Die Veranstaltung wird finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch